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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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Waldbursche

(Mitglied)

Hallo Puck,

da mich ja nun diese Ausführung in dieser Gefäßfarbe auch interessiert, habe ich mich noch mit einem erfahrenen Sachsensammler unterhalten.(ist nicht im Forum angemeldet) Dieser vertritt die Meinung das es sich um ein Neusilbergefäß handeln müßte. Getragen wurden wohl solche Stücke von Militärbeamten zB. Roßärzte usw ?
Auf alle Fälle, nach meiner Meinung, ein schöner und nicht alltäglicher Säbel.

Besten Gruß

Waldbursche

06.02.12, 09:46:36

Puck

(Mitglied)

Hallo Waldbursche,

Danke für Deine Bemühungen. Wie ich schon sagte, bin ich ja auch der Meinung, das Gefäß ist aus Neusilber.
Mir gefällt der Säbel auch immer wieder, zumal die Klinge mit der ziemlich langen Bläuung und den Gravierungen und der Vergoldung noch recht gut erhalten ist.

Viele Grüße, Hans

06.02.12, 14:24:19

ulfberth

(Moderator)

Zitat von Waldbursche:
Dieser vertritt die Meinung das es sich um ein Neusilbergefäß handeln müßte. Getragen wurden wohl solche Stücke von Militärbeamten zB. Roßärzte usw ?
...


Und ich war immer der Meinung, das Modell wäre ausschließlich bei den Truppen zu Fuß geführt worden.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
06.02.12, 22:46:23

Dieter

(Mitglied)

Hallo ulfberth, der Meinung kann ich ohne weiteres anschließen. In der Debatte an sich, ging es hier eigendlich um die beiden vorgestellte Blankwaffen von ioddegen, welche doch einige Fragen aufwerfen. Eine Klarstellung der Säbeltypen 1815 oder 1816, ist für mich nicht nachvollziebar. Auch die Einschätzung eines solchen Stückes als Husarensäbel, nur durch Feilhöhe und Bügelform zu unterlegen finde ich nicht zureichend. Sicherlich ist das alles irgedwo mal geschrieben wurden, der damaligen Erkenntnis entsprechend, doch kommen immer mehr der 1815? an das Tageslicht. Nun läßt sich die Frage stellen, wie viele Ulanenoffiziere es gab. Nicht anzunehmen ist doch wohl, dass so ein Offizier sich mehrere solche Teile angeschafft hat. So einen " Splien" haben doch wohl nur wir Sammler. Mit freundlichen Grüßen Dieter

07.02.12, 06:59:23

ulfberth

(Moderator)

Hallo Dieter,

vor allem wenn man bedenkt, daß die Chevaulegere erst 1811 in Ulanen umformiert wurden, 1820 die Lanzen
wieder abgelegt und 1821/22 bereits zu leichten Reitern wurden.

Das Ulanen-Regiment in Stärke von 4 friedensmäßigen Eskadronen wurde 1815 geteilt. Die in dem nun an
Preußen fallenden Herzogtum Sachsen-Weißenfels geboren gelangten zur preußischen Armee, der
Rest mit 8 Offz, 7 Junker, 3 Wm, 23 Uffz und 257 Mann incl. Depot und Unterstab verbleib bei Sachsen. Den
Offz. wurde der Wechsel freigestellt.

Das Rgt. erreichte in der Folgezeit (bis auf 1849) eine Stärke von ca. 20 Offizieren. Selbst 1866 waren
es kriegsmäßig nur 22!

Ich finde es doch schon bemerkenswert, daß von diesem doch sehr eingeschränkten Personenkreis sich nach fast 200 Jahren noch so viele Offiziersäbel erhalten haben.

Ich habe an Zuordnung und Modellbezeichnung Zweifel.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
07.02.12, 08:24:48

Waldbursche

(Mitglied)

Hallo,

das mit den" Rossärtzen" war vielleicht ein schlechtes Beispiel auf der Suche nach einer Antwort.

Die hier angeführten Zweifel halte auch ich für berechtigt. Mir sind außer den hier im Forum gezeigten 1815 er (Ulanen)? schon noch drei weitere bekannt.

Vielleicht wäre eine Umfrage hier im Forum von Interesse, wie viele solcher 1815 er vorhanden sind ?

Die Erkenntnisse vom Hilbert zu ergänzen bzw. abzuändern
sollte nur der Sache dienen und schadet niemanden.

Gruß
Waldbursche



07.02.12, 08:47:38

Dieter

(Mitglied)

Hallo ulfberth, diese Zweifel hege ich ebenfalls, da in den letzten Jahren doch einige solcher Stücke zu Vorschein kamen. Die Vielfahlt dieser Modelle ist schon sehr groß. Eine Höherwertigkeit des einen zun anderen Säbel, sehe ich ohnehin als nichtig an. Alte "Weisheiten" zu zitieren, ist sicher einfacher als Weiterforschung zu betreiben. Wie ein berühmter Mann schon sagte, nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. Lassen wir uns nicht von Stücken aus "Willi Schwabes" Rumpelkammer abschrecken, und pflegen unser Hobby weiter. Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen Dieter

07.02.12, 08:57:11

Waldbursche

(Mitglied)

Hallo Ulfberth und Dieter,

nur so kommen wir weiter. prima

Waldbursche

07.02.12, 09:28:03

ulfberth

(Moderator)

Einfach ist die Bestimmung sicherlich nicht. Um so mehr, als die Trennungslinie eher fließend verläuft. Grundsätzlich bestimmt die Abzeichenfarbe aber die Montierung der Blankwaffen. Hinzu kommt dann das für eine bestimmte Dienstgradgruppe vorschriftsmäßige Modell.

Die beigefügten Bilder und Vorschrift beziehen sich auf den Bereich Ende der 1850er Jahre.

Die Roßärzte tragen Waffen der berittenen Einheiten. Hier hat ein Fußtruppenoffiziersäbel nichts zu suchen.

Bei der Ärzteschaft und den anderen Militärbeamten werden weißmontierte Degen verwendet. Personen im Generalsrang fallen nur noch mit Einschränkung unter diese Regelung. Hier werden neben dem normalen auch eigenständige Modelle verwendet.

Bei den gelb- und weißmontierten Säbeln der Infanterie-Offiziere sollte auch der Bereich Bergbau und die dazu gehörige Verwaltung - ob mit oder ohne Klingenätzung / Emblem - sowie die Vielzahl an sächsischen Schützen (-Vereinen) mit in die Überlegungen einbezogen werden. Hinzu kommen noch kommunale Beamte der Stadtverwaltung, Feuerwehr und Polizei. Gerade in diesen Bereichen hat das Modell nach Einführung des neuen I.O.S. / I.O.D. nach 1863 bzw. 1867 noch jahrelang Verwendung gefunden. Möglicherweise taucht erst hier die Steckrückenklinge auf. Zumindest die Form des verschraubten Gefäßes von Osang legt den Schluß nahe.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
08.02.12, 08:21:17
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