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Thema: Hornfraß? (https://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=3526)


Geschrieben von: Haudegen am: 11.11.11, 19:35:50
Hallo Forum,

ich habe eine Frage zur Pflege u. Konservierung, welche nur bedingt zu den Blankwaffen
zählt. Es geht um ein altes Taschenmesser, welches noch von meinem Opa stammt.
Eingraviert sind die Buchstaben D F W u. ein Propller. Ich denke, es handelt sich
dabei um die 'Deutschen Flugzeug-Werke'.

Meine eigentliche Frage zielt aber auf den Griff: Der ist meiner Meinung
nach aus Horn. Als ich es als Kind geschenkt bekam, war der Griff noch intakt.
Jetzt zeigen sich etliche Löcher. Ich bewahre das Messer in der Original-Lederhülle
auf. Es wurde nicht benutzt.

Kennt jemand das Problem? Wie kann ich den weiteren Zerfall stoppen?


Geschrieben von: Zietenhusar am: 11.11.11, 20:10:52
Hallo Haudegen,

sind denn in "Lederhülle" Materialreste zu finden, oder an den gleichen Stellen im Leder auch irgendwelche Schäden? Bist Du Dir sicher, daß es sich um Horn und nicht um Holz handelt?

Schönes Messer übrigens.

gruß,
Thomas


Geschrieben von: ulfberth am: 11.11.11, 20:29:05
Unabhängig von den Materialien der Griffschalen sollte man auch die sich im Leder befindlichen Gerbstoffe berücksichtigen, welche sich gerade auf Horn nachteilig auswirken können.

Möglicherweise hilft hier eine nachträgliche Politur und googeln. Siehe auch HIER

Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Haudegen am: 11.11.11, 20:43:19
Hallo Thomas! Hallo ulfberth!

Also in der Lederhülle habe ich keine Reste gefunden. Ich bin mir
auch sicher, dass es sich nicht um Holz handelt. Das Messer hat
vermutlich 50 Jahre schadlos überstanden u. jetzt löst sich das
Griffmaterial auf. Das muß in den letzten 20-30 Jahren passiert sein.
So lange habe ich es nicht benutzt. Kann es sein, daß die Salzkristalle
von meinem Handschweiß mit dem Horn oder Substanzen aus dem
Leder reagieren?


Geschrieben von: Haudegen am: 11.11.11, 21:03:02
Übrigens-
ich denke, die Klinge stammt aus Solingen, gehe ich da recht in der Annahme?


Geschrieben von: Haudegen am: 11.11.11, 21:06:53
Ich habe noch ein Foto gemacht. Hier kann man die Löcher noch etwas besser sehen.


Geschrieben von: ulfberth am: 11.11.11, 23:43:01
Das sind wirklich Löcher und Ausbrüche! Ich kann mir nicht vorstellen, daß Gerbungsrückstände im Leder, dafür verantwortlich sind.

Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Zietenhusar am: 12.11.11, 10:38:43
Ich hätte wenigstens Materialreste in der Lederscheide vermutet. Das Material (Hornmehl oder ähnliche Krümel) kann doch nicht einfach weg sein, oder? verwirt
Zitat von Haudegen:
...ich denke, die Klinge stammt aus Solingen, gehe ich da recht in der Annahme?
Möglicherweise, aber auf dem Foto ist das Zeichen schlecht zu erkennen.

Gruß,
Thomas


Geschrieben von: Michael04 am: 13.11.11, 00:57:21
Hallo,

evtl. wurde das Messer mal mit Haushaltsreiniger gereinigt und dann gelagert ?

Hier hilft nur Spülen mit klaren Wasser, mit einem Tuch gut putzen und
mit säurefreiem Öl (Nähmaschinen Öl) konservieren.

Grüße Michael


Geschrieben von: Haudegen am: 13.11.11, 17:28:05
Vielen Dank!

Ich habe an der Lederhülle eine Naht geöffnet (hielt ohnehin kaum noch)
u. noch einmal genau nachgesehen. Es sind keine Reste, mehlige Substanzen
oder ähnliches zu sehen. Ich werde es jetzt gründlich säubern,
mit viel Wasser abspühlen u. dann wieder einölen. Die Griffplatten
mit Olivenöl. Die Lederhülle werde ich einer ähnlichen Prozedur
unterziehen, aber die beiden Teile getrennt voneinander aufbewahren.

Ich würde euch dann auch berichten, da die letzten Defekte aber in
1-2 Jahrzehnten entstanden sind, bin ich mir nicht sicher ob es dann
noch jemanden interessiert.

Vielen Dank!