Dreiteiliges, gegossenes Messinggefäß bestehend aus Griff mit zwei Hakenösen, gerader Parierstange mit verdickten Enden und zum Ort hin abgebogenem Stichblatt. Auf dem Griffrücken verschraubt die Arretierfeder mit Drücker. Gerade Rückenklinge mit Sitze in der Klingenmitte.
Gesamtlänge 710mm, Klingenlänge 570mm, Klingenbreite 35mm, Gewicht 902g.
Auf dem Federarm ist ein Stempel eingeschlagen, bei dem es sich um die "Suhler Henne" handeln könnte, woraus sich ableiten ließe, dass das Stück in Suhl gefertigt worden ist.
Im Kurfürstentum hatte man bereits im 18. Jahrhundert auf gut ausgebildete Büchsenschützen äußersten Wert gelegt, deren Erfolge für sich sprachen. Der Einsatz hessischer Jäger im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ist Legende und noch heute nicht vergessen. Daher ordnete der hessische Landgraf Wilhelm 1796 auch an, dass jeder Infanterie-Kompanie zehn Scharfschützen zugeteilt bekommen sollten, die "im richtigen Schießen mit der Büchse" besonders geübt werden sollten. (vergl hierzu H.D. Götz, Militärgewehre und Pistolen der deutschen Staaten 1800-1870, Stuttgart 1978, S. 174f). Die Besonderheit der hessischen von Pistor in Schmalkalden gelieferten Steinschlossbüchsen lag in der Art der Aufpflanzung des zugehörigen Hirschfängers mit zwei kurzen Haken an der rechten Laufseite kurz hinter der Mündung.
corrado26