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niko-melone

(User)

Hallo Zusammen,

hier habe ich einen Säbel über den ich noch nichts finden konnte.
Da mein Großvater mehrere Jahre in Amerika lebte, bin nicht sicher ob es ein Bayerischer Säbel oder einer aus den Staaten ist (oder beides lachen - von Bayern in die Staaten und wieder zurück). Bitte nicht ernst nehmen. Bin absoluter Neuling. verwirt

Gesamtlänge 96cm
Klingenlänge 82cm
Der Griff ist mit Leder überzogen. Die klinge wird zur Spitze zweischneidig.



12.04.11, 20:40:22

niko-melone

(User)

Es ist noch ganz schwach ein Stempel unter dem Rost zu erkennen. Eine Krone mit einem Buchstaben. Leider ist der Buchstaben nicht mehr zu erkennen.


12.04.11, 21:14:43

limone

(Super-Moderator)

Das ist, oder besser: War mal, ein Kavalleriedegen 89, Großherzogtum Hessen. Originaler erhaltene Stücke:

hier,

hier

und hier.


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
12.04.11, 21:59:31

niko-melone

(User)

Danke Carsten.

Nach Deiner Info habe ich mal versucht die goldene Farbe zu entfernen. Hat ohne Probleme funktioniert. Wurde zu 99% nachträglich aufgetragen. Könnte das Leder um den Griff echt sein oder wurde das evtl auch nachträglich aufgearbeitet?

Gruß
Marco

14.04.11, 18:37:00

limone

(Super-Moderator)

Sagen wir es so:

Ich habe bei KDs Griffe mit einem solchen Lederbezug noch nicht gesehen, offiziell gab es so etwas nicht, ich vermute eine spätere Bastelei.

Schau doch mal vorsichtig, ob sich unter dem Leder vielleicht ein dunkler, gerillter Kunststoff- oder Holzgriff, wie in den Fotos meines ersten Links zu ulfberth gezeigt, verbirgt. Er sollte zwei Querniete haben.

Vielleicht verdeckt das Leder auch nur einen später ergänzten Griff.


Grüße

Carsten





     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
14.04.11, 19:28:54

niko-melone

(User)

Du hattest recht! Es war auch kein Leder. Darunter befindet sich ein Holzgriff. Werde versuchen das Zeug zu entfernen.
Auf der Klinge habe ich noch einen Stempel gefunden, mit einer Jahreszahl 1881 oder 89. Kann dieses Datum stimmen?

Werde das Ergebnis noch abbilden, wenn ich das Material runterbekomme(das Zeug riecht wie Tapetenkleister).

Gruß
Marco

14.04.11, 19:51:47

limone

(Super-Moderator)

Schau Dir doch bitte mal >hier< (das selbe Degenmodell, nur preußisch - einziger Unterschied: Adler statt Löwe im Korb) die Orte an, wo sich Abnahme-, Truppen- oder sonstige Stempel auf dem Degen finden lassen könnten.

Die Stempel, die Du gefunden hast, fotografiere bitte (am besten mit "Macro"(Nah-)-Einstellung) und zeige sie uns - dann wissen wir mehr. Du wirst erstaunt sein, was so ein altes Teil alles erzählen kann!

Stempel, die nur noch schlecht zu erkennen sind, kann man mit etwas weißer Kreide gut sichtbar machen, das macht nichts kaputt. Kein Schmirgelpapier, keine Stahlwolle oder ähnliches Grobes benutzen, bitte! Ein Läppchen mit etwas Öl sollte erstmal reichen!


Gespannte Grüße freuen

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
14.04.11, 20:25:44

niko-melone

(User)

Ok, mach mich gleich mal ran...

14.04.11, 21:08:39

limone

(Super-Moderator)

Schön!

Zwischenzeitlich noch ein kleiner Excurs zur (heutigen) Terminologie der Begriffe "Degen" und "Säbel":

Grundsätzlich gilt:

Gerade lange Klinge = Degen

Gekrümmte lange Klinge = Säbel
.

"Grundsätzlich", weil z. B. die Sachsen um 1900 die Benennung nicht von der Klingenform, sondern von der Trageweise abhängig gemacht haben. In der Regel wurden Säbel schleppend, d.h. an Lederriemen schräg am Mann hängend und den Boden berührend getragen; Degen hingegen in einer ledernen Seitengewehrtasche senkrecht und nicht den Boden berührend. Die Sachsen nun trugen Blankwaffen mit geraden Klingen schleppend, wie Säbel, und nannten sie daher auch: "Säbel" (das führt zu einem gewissen "Eiern" bei heutigen Beschreibungen...).

Doch das sind Feinheiten, die Gerhard Seifert in seinem "Fachwörterbuch der Blankwaffenkunde" umfassend für den "Blankwaffen-Junkie" erklärt.

Viel Erfolg beim Stempel-Suchen!

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
14.04.11, 22:16:39

niko-melone

(User)

Hallo Carsten, hallo Forum,

ich habe gestern noch einige Stunden mit polieren verbracht. Man kann den Stempel
jetzt schon besser erkennen. Es ist eine Krone unter der ein R oder K ist. Neben
dieser Krone befindet sich so ein weiterer Stempel wie dieser Bild (der Stempel ganz unten).

Darunter befindet sich ein W und noch weitere Buchstaben. Auf einem Foto ist kann man
kaum etwas erkennen. Ich habe mir Never-Dull gekauft, ein Rostentferner der angeblich
das Metall nicht angreift. Kennt jemand das Mittel?

Gruß
Marco

15.04.11, 20:50:40
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