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limone

(Super-Moderator)

Graf Julius von Bose, General der Infanterie, ab 1870 Kommandierender General des XI. Armeekorps

Zur Vita von Bose: Hier klicken. (Am 08.10.1876 ernannte die Stadt Kassel Bose zum Ehrenbürger.)


Im Anhang ein Bild von Bose sowie der Scan eines
Schreibens vom 2. Juni 1878, dass v. Bose anlässlich des Attentats am selben Tage an Kaiser Wilhelm telegrafieren ließ:

"Langensalza am 2. Juni 1878
7 U. 15 M. Abends

Telegramm
Seiner Majestät dem Kaiser und Könige. Berlin.

Auf das Tiefste erschüttert durch die Nachricht
von dem wiederholten Mordversuche eines Verbrechers
auf die geheiligte Person Seiner Majestät, wage
meinen, vom gesamten elften Armeekorps
sicherlich getheilten, Schmerz über das durch den
allerhöchsten Schutz abermals vereitelte Attentat
in treuhester Unterwürfigkeit ich hiermit auszusprechen.

von Bose
General der Infanterie
"


Darstellung des Attentats in der zeitgenössischen Presse:

"Als der Kaiser am Sonntag, den 2. Juni, um 2 Uhr Nachmittags die Straße „Unter den Linden“ dahinfuhr, fielen aus dem zweiten Stocke des Hauses Nr. 18 aus einem mit Schrot Nr. 3 und 4 geladenen Doppelgewehr 2 Schüsse auf ihn. Der Helm Sr. Majestät wurde von 18 Schrotkörnern getroffen; einige derselben schlugen durch. 30 Körner drangen in das Gesicht, den Kopf, beide Arme und den Rücken des Kaisers ein.

Der Thäter ist Karl Eduard Nobiling, Doktor der Philosophie und Landwirth. (...) Seit etwa 2 Jahren lebte Nobiling in Berlin; in dem Hause Unter den Linden Nr. 18 wohnte er seit Anfang des Jahres.

Als er die Schüsse abgegeben hatte, suchte man seiner schnell habhaft zu werden. Ein Gastwirth Namens Holtfeuer drang zuerst in sein Zimmer ein und fand ihn, mit einem Revolver bewaffnet, am Ofen stehen. Nobiling schoß auf ihn und brachte ihm eine schwere Wunde bei. Auch noch einen anderen Eintretenden traf er. Hierauf richtete er seine Waffe gegen sich selbst und schoß sich eine Kugel in das Gehirn, welche ihn lebensgefährlich verletzte. Nunmehr gelang es, ihn zu fesseln und abzuführen.

Vor dem Hause hatte sich rasch eine große Menschenmenge versammelt. Als Holtfeuer verwundet aus demselben gebracht wurde, hielt das Volk Anfangs ihn für den Mörder und hätte ihn nahezu seine ganze Entrüstung fühlen lassen. Den wirklichen Attentäter konnte die Polizei nachher nur mit genauer Noth vor dem Zorn der Menge retten und in Gewahrsam bringen."

[Hottingers "Volksblatt", Straßburg, Jahrgang 1878, Nr. 23, S. 177-179]

Der vollständige Artikel: Hier klicken.


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
12.09.10, 19:31:33

limone

(Super-Moderator)

Das XI. Armeekorps gehörte mit dem V. A.K. (v. Kirchbach) und dem VI. A.K. (v. Tümpling) zur Dritten Armee (Kronprinz von Preußen). Folgend die Gliederung des XI. A.K. 1870.

Auf einem Bild v. Bose, auf dem letzten v. Tümpling und v. Kirchbach.

[llustrirte Kriegs-Chronik, 2. Lieferung, Leipzig 1871, S. 21f]


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
12.09.10, 20:11:55

limone

(Super-Moderator)

Wilhelm an v. Bose am 01.09.1871
(Telegrammabschrift in zwei Teilen gescannt)


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
12.09.10, 21:15:07
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