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ulfberth

(Moderator)

Die Bewaffnung der hannoverschen Landgendarmerie mit Blankwaffen.

Schirmer gibt für die Zeit nach 1858 (bis 1866) an: "Bewaffnet waren die berittenen Gendarmen mit dem Husarensäbel, der an einem schwarzen Unterschnallkoppel getragen wurde, und einer Pistole, die Fußgendarmen mit Karabiner und dem Seitengewehr, wie es die Fußartillerie trug, nur war die Klinge etwas länger und leicht gekrümmt."

Der sogenannte Husarensäbel ist der in der englischen Armee eingeführte Säbel „Light Cavalry Trooper´s Sword 1796 Pattern, welcher auch in der hannoverschen Armee verwendet und auch später von Preussen (Hessen-Kassel, Oldenburg etc.) eingeführt wurde. Landläufig noch bekannter unter dem Namen „Blücher-Säbel“.

Bei dem Säbel der hannoverschen Fußgendarmen bleiben Fragen offen. Der hier ebenfalls mit freundlicher Genehmigung des Bomann-Museums Celle abgebildete Säbel entspricht von der Scheide zwar der bei Knötel abgebildeten Seitenwaffe, könnte aber mit seiner Gesamtlänge von 91 cm zu lang sein. Auch die beiden bekannten originalen Fotos lassen eine kürzere Waffe vermuten. Hier ist eine weiterführende Forschung notwendig.

Quelle:
Udo Vollmer; Die Armee des Königreichs Hannover. Mit Beschreibung der Blankwaffen nach den Beständen des Bomann-Museum Celle, bearbeitet von Hans Georg v. Gusovius, Schwäbisch Hall 1978.

Gerhard J.R. Seifert & Claus P. Stefanski; Der Blücher-Säbel, Visier, Singhofen 2001.

Friedrich Schirmer; Nec aspera terrent, Band II, Eine Heereskunde der hannoverschen Armee und ihrer Stammtruppenteile von 1803 bis 1866, Hildesheim 1937.



www.seitengewehr.de
03.08.10, 00:26:17

blacky21

(Mitglied)

hallo,
da es diesen Säbeltyp nicht nur in Hannover gab,dürfte es schwer sein dafür einen Nachweis zu erbringen,außer es gibt entsprechende Inschriften od.Stempel.Dieses Säbelmodell wurde in Preußen,Frankreich u.Holland verwendet.
Grüße Hans-Jochen

30.12.10, 16:04:20

Schiavona13

(Mitglied)

Zitat von blacky21:
hallo,
da es diesen Säbeltyp nicht nur in Hannover gab,dürfte es schwer sein dafür einen Nachweis zu erbringen,außer es gibt entsprechende Inschriften od.Stempel.Dieses Säbelmodell wurde in Preußen,Frankreich u.Holland verwendet.
Grüße Hans-Jochen


model im photo 2 in Holland verwirt


Suche holländisch Blankwaffen , Uniformen, Orden / Ehrenzeichen und Kopfbedeckungen
31.12.10, 19:31:35

ulfberth

(Moderator)

Zitat von Schiavona13:
Zitat von blacky21:
hallo,
da es diesen Säbeltyp nicht nur in Hannover gab,dürfte es schwer sein dafür einen Nachweis zu erbringen,außer es gibt entsprechende Inschriften od.Stempel.Dieses Säbelmodell wurde in Preußen,Frankreich u.Holland verwendet.
Grüße Hans-Jochen


model im photo 2 in Holland verwirt


"Kann ja mal vorkommen." zwinkern

Die Existenz ähnlicher Waffen in anderen Ländern ist hier zur Bestimmung erst einmal zweitrangig. Ich versuche eher nachzuweisen, daß das Stück kein hannoverscher Gendarmerie-Säbel ist.

Daher nochmals zu den Fakten.

Schirmer beschreibt einen dem hannov. Artillerie-Seitengewehr ähnlichen Säbel. Eine solche Waffe wird auf 2 Fotos auch abgebildet. Wobei zusätzlich der Eindruck entsteht, daß Knötel eines der Bilder als Vorlage zu seiner Zeichnung verwendet hat.

Georg v. Gusovius zeigt daher den in verschiedenen privaten wie musealen hannov. Beständen vorkommenden Säbel und ordnet ihn der hannov. Landgendarmerie zu. Wie schon beschrieben, liegt das Problem dabei in der Klingenlänge. Verschiedene dem Königreich Hannover vermutlich zuzuordnende Realstücke des Säbels weichen nämlich dabei von den auf Fotografien ersichtlichen Waffen ab.

Hier ist eine weiterführende Forschung notwendig.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
31.12.10, 20:22:42

blacky21

(Mitglied)

hallo,
im Legermuseum habe ich folgendes Foto gemacht.Ein Museumsmitarbeiter bestätigte die Angaben auf dem angehängten Zettel.

01.01.11, 10:59:45

ulfberth

(Moderator)

Das Museumsstück ist ein richtiger "Trümmerhaufen".

Zusätzlich
* läuft die Hohlkehle anders aus
* gibt es noch eine Oberwicklung aus Kupferdraht.
* hat die Unterwicklung weniger Windungen

Der Säbel wirkt auf mich eher wie ein Zusammenbau.

Nun, vielleicht bin ich in der Angelegenheit einfach befangen. Es wäre aber schon interessant zu erfahren, ob sich die museale Zuschreibung auch belegen läßt, oder ob hier jemand dem "Kind einfach einen Namen" geben wollte.

Trotzdem, Danke fürs Zeigen.

Gruß



www.seitengewehr.de
02.01.11, 00:07:49

blacky21

(Mitglied)

Hallo,
für den Zustand von Museumsstücken bin ich nicht verantwortlich.Man sollte auch mal andere Meinungen sich anhören.
Gruß Hans-Jochen

02.01.11, 11:33:53

ulfberth

(Moderator)

Zitat von blacky21:
Hallo,
für den Zustand von Museumsstücken bin ich nicht verantwortlich.Man sollte auch mal andere Meinungen sich anhören.
Gruß Hans-Jochen


Hallo Hans-Jochen,

das hatte ich auch nicht angenommen. freuen

Hier ging es erst einmal darum, die Ähnlichkeiten und Unterschiede der beiden Säbel heraus zu arbeiten.

In mir bekannten niederländischen Publikationen taucht der Säbel des Legermuseums nicht auf. Ebenso kann ich mich auch an keinen Beitrag im "Wapenfeiten" der niederländischen Waffensammler-Vereinigung erinnern. Die Reaktion unseres niederländischen Sammlerkollegen ist somit nachvollziehbar.

Eine andere Meinung! Aber gerne doch! Unfehlbar sind wir alle nicht.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die Beschreibung und museale Zuordnung von Stücken im Museum Schwerin. Fehler kommen nun einmal vor.

Meine Zielsetzung richtete sich ausschließlich daran, bei der Bestimmung des oben genannten Säbels als Waffe der hannoverschen Fußgendarmen Zweifel anzumelden.

Der eingangs abgebildete Säbel könnte durchaus Hannover zuzuordnen sein. Das Vorhandensein verschiedener solcher Waffen würde zumindest dafür sprechen. Eine nähere Bestimmung dürfte schwierig und vermutlich eher von Zufällen abhängig sein.

Gruß

ulfberth






www.seitengewehr.de
02.01.11, 12:16:16

blacky21

(Mitglied)

hallo,
ein paar Bilder zu diesem Thema.Die Maße des mittl.Stückes.
L(ges.)940 mm
L(klinge)775 mm
Br.d.Kl.35
Diese Exemplare sehen wohl besser aus.Die anderen Säbel habe ich zum Vergleich hingelegt.
Gruß H.-Jochen

04.01.11, 15:23:35

ulfberth

(Moderator)

Nochmals zur Verdeutlichung: Eines der Erkennungsmerkmale dieser "hannoverschen" Säbel scheinen die markanten "trapezförmigen" Scheidenbeschläge zu sein.

Grundsätzlich ist hier aber alles zu sehr in der Schwebe, um eine klare und deutliche Aussage treffen zu können.

Ich habe eher den Eindruck, daß hier diverse nicht näher bestimmbare Säbel in einen Topf geworfen wurden.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
09.01.11, 16:59:26
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