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blacky21

(Mitglied)

Hallo,

ich möchte heute einen Stabsoffz.säbel des meckl. Feldart. Rgt. Nr.6o
vorstellen. In einschlägigen Blankwaffenkatalogen wird er nur als
Artilleriesäbel vorgestellt.

Hersteller ist WKC.

Vielleicht interessiert sich jemand dafür.

Grüße Hans-Jochen

28.07.10, 16:24:27

ulfberth

(Moderator)

Zitat von blacky21:
Hallo,
ich möchte heute einen Stabsoffz.säbel des meckl.Feldart.Rgt.
Nr.6o vorstellen.In einschlägigen Blankwaffenkatalogen wird er nur als Art.säbel vorgestellt .Hersteller ist WKC. … Grüße Hans-Jochen



Ohne den Stabsoffizieren zu nahe zu treten - das Modell war selbstverständlich für alle Artillerie-Offiziere vorgeschrieben und wird offiziell als „Artillerie-Offizier-Säbel Mecklenburgischen Modells“ angesprochen.

Offiziere Mecklenburg-Schwerin:
- Feldartillerie: Gebogener Säbel mit messing-vergoldetem Korbgefäß, der Hauptbügel mit Greifenkopf geschmückt, zwei Seitenbügel; Scheidenband und Ring vergoldet. Zum kleinen Dienst sind Offizier-Interimssäbel - Bügelsäbel ohne Korb - gestattet.
- Verzierung: Beim Korbsäbel eine silberne, nach oben platzende Granate auf der äußeren Säbellippe: beim Interimssäbel der Großherzogliche Namenszug aus vergoldetem Metall auf dem äußeren Lappen.

Offiziere Mecklenburg-Strelitz:
- Feldartillerie: Gebogener Säbel mit messing-vergoldetem Korbgefäß, der Hauptbügel mit Greifenkopf geschmückt; zwei Seitenbügel; Scheidenband und Ring vergoldet. Zum kleinen Dienst sind Kavallerie-Offizier-Interimssäbel gestattet.
- Verzierung: Beim Korbsäbel eine goldene, nach oben platzende Granate auf der äußeren Säbellippe; beim Interimssäbel der gekrönte Großherzogliche Namenszug.

Wie aus den oben genannten Vorschriften (goldene Granate auf dem äußeren Parierstangenlappen) hervorgeht, handelt es sich bei dem Säbel um ein Modell für die Offiziere der 3. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 24. Durch diesen doch sehr eingeschränkten Trägerkreis ist die hier vorgestellte Waffe – um so mehr durch die Variante als Weltkriegsausführung – als recht selten anzusprechen.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
28.07.10, 19:03:19

ulfberth

(Moderator)

Hier noch einmal eine Katalogseite aus dem Eickhorn-Musterbuch von 1901.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
29.07.10, 16:11:44

blacky21

(Mitglied)

Hallo,

vielen Dank für die ergänzenden Ausführungen. Mit Absicht habe
ich dezent darauf hingewiesen, daß in den Katalogen nur meckl.
Art.säbel steht.

Der Begriff Stabsoffz. wurde in dem Beitrag über das staatl. Museum
in Schwerin gebracht, der in diesem Forum erschien.

Vielleicht sollte der Autor doch eine Korrektur vornehmen, oder
war das ein Wissenstest?

Grüße Hans-Jochen

29.07.10, 19:51:10

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von blacky21:
Vielleicht sollte der Autor doch eine Korrektur vornehmen...
Das Problem dabei ist, Hans-Jochen,

daß der Autor die Waffe nicht bezeichnet hat, sondern die Originalbeschreibung des Museums fotografisch abbildet. Die Korrektur, falls sie notwendig sein sollte, müßte dann im Museum vorgenommen werden.

Gruß,
Thomas

29.07.10, 20:14:06

ulfberth

(Moderator)

Wie dem einen oder anderen vielleicht auffiel, wird bei den beiden Großherzogtümern zum „kleinen Dienst“ eine unterschiedliche Waffe vorgeschrieben:

Offiziere Mecklenburg-Schwerin:
Zum kleinen Dienst sind Offizier-Interimssäbel - Bügelsäbel ohne Korb - gestattet.

Offiziere Mecklenburg-Strelitz:
Zum kleinen Dienst sind Kavallerie-Offizier-Interimssäbel gestattet.

Nun sind Vorschriften das eine, die Umsetzung in der Truppe das andere. Während die Farbe der Granate die Zugehörigkeit zu einem der beiden Großherzogtümer bestimmte und somit auch nicht verhandelbar war, mag beim Interimssäbel die Situation anders ausgesehen haben. Vorausgesetzt, der Kommandeur war sowohl kurz- und/oder nachsichtig.

Nach offizieller Lesart wie auch nach den Musterbüchern sind wird in M-Schwerin der A.O.S. mit einem einfachen Bügelgefäß geführt, während hingegen M-Strelitz den Kavallerie-Offizier-Interimsäbel (also den typischen „Löwenkopfsäbel“) gestattet.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
01.08.10, 13:01:07

blacky21

(Mitglied)

Hallo,
man staunt ,was doch an Informationen hier gezeigt wurde.
In einem anderen Katalog ist diese Variante zu finden.
Gruß Hans-Jochen

02.08.10, 17:24:45

Book1110

(User)

Ich habe einen solchen Säbel, glaube dass er mal versilbert war.
Klinge ohne Hersteller.

Ist es dann ein meckl. Feldart. Reg. Nr 60 ?

Kann leider keine Bilder einstellen ?

mfg Rene Buch

19.12.18, 15:13:13

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Rene Buch,

ich habe die Fotos aus FB entnommen und in den Beitrag eingefügt. Ich hoffe es sind die richtigen?

Gruß,
Thomas (Fritz Zehe)

22.12.18, 19:07:24

ulfberth

(Moderator)

Bei verschiedenen der mecklenburgischen Artillerie-Offizier-Säbeln wurden während des Weltkrieges die beiden Seitenbügeln - auch bei den Waffen der Portepee-Unteroffiziere - entfernt. So auch bei diesem Stück. Alle diese Stücke waren aus Messing, Tombak und/oder vergoldet mit einer silberfarbigen Granate.

Versilberte Gefäße kommen in der Nachkriegszeit gelegentlich vor, wenn die Seitenwaffe im Bereich der Polizei / Gendarmerie weitergeführt wurde.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
23.12.18, 16:53:36
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