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tsushima1905

(Mitglied)

Der alte Samurai vermag seinen Bogen nicht mehr zu spannen … Wohl wissend, dass seine Frau diese Unpässlichkeit spöttisch zur Kenntnis nimmt und stürmisch einen jungen Galan empfängt, wendet er sich von dieser Szene grimmig ab … Ein Traumgebilde steigt auf und erinnert ihn an Zeiten, als er nächtens noch siegreich sein Banner aufpflanzte.


Kleiner erotischer Scherz der nimmermüden japanischen Andenkenindustrie, sehr detailliert und fein ausgeführt. Das Motiv ist möglicherweise einem alten Bild, Druck o. Ä. entnommen.


Kupferschale mit Resten einer Beschichtung (vernickelt ?), leider zwei kleine Fehlstellen und ein Riss, dafür stimmte aber der Preis auf dem Flohmarkt.

Alter ??? – geschätzt Meiji, wahrscheinlich vor 1905. Nach dem russisch-japanischen Krieg waren die Materialstärken magerer (hier noch 1,5 mm), auch widmete man der Rückseite später nicht mehr soviel Aufmerksamkeit.


15.05.10, 05:52:39

Zietenhusar

(Supporter)

Herrlich detailverliebt, wie man es von originaler japanischer Kunst kennt. Ich vermute, daß die Schale versilbert war/ist.

Aus technischer Sicht interessiert mich, wie die Szenerie hergestellt wurde. Eine Treibarbeit würde man auf der Rückseite erkennen. Einen Guß würde ich ausschließen wollen. Entweder wurde die Schale gepreßt, oder sie ist doppelwandig. Kann man am Riss erkennen, ob die Schale ein- oder mehrwandig ist?

In meinem Besitz befand sich vor Jahren eine Steingut-Deckelschale mit einer Kabuki-Szene darauf, teilweise mit erhabener Lackierung. Damals war ich noch nicht so sehr nach diesen Dingen hinterher, und habe sie leider verkauft.

15.05.10, 09:55:27

tsushima1905

(Mitglied)

Ich möchte die Beschreibung korrigieren / erweitern.
Es handelt sich nach meiner Einschätzung um einen Guss. Das Material (einwandig) wird wohl eine Zinnlegierung mit Bleianteil sein (Hartzinn, Pewter, Britanniametall ???). Es lässt sich mit dem Fingernagel ritzen und hinterlässt (wenn man die Schale an einer Kante darüberzieht) auf weißem Papier einen mittelgrauen Strich ähnlich einem Bleistiftstrich. Die Bruchstellen sind feinkörnig und dunkelgrau. Nach dem Guss wurde die Schale erst verkupfert und dann versilbert.

22.05.10, 05:17:48
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