B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
Autor Nachricht

infanterieoffizier

(Mitglied)

Als erstes wäre doch festzuhalten, dass es offensichtlich zwei dieser Säbel gibt. Aus verschiedenen Quellen, und nicht aus den Kolonien. Zweitens haben ja auch die preußischen Kammerstücke viele verschiedene Abnahmestempel (Buchstaben). Drittens wissen wir alle dass Hilbert auch nicht das letzte Wort hatte sondern immer wieder (originale) bisher unbekannte Stücke auftauchen. Viertens hätte man sich für "Schrottlieferungen" nach Afrika nicht die Mühe vieler Abnahmen gemacht und die Stücke wieder neu (und offensichtlich sorgfältig!) zusammengestellt. Insofern finde ich bei beiden Stücken alles Bestens. freuen Und die Details überlasse ich den Sachsen-Sammlern lachen



16.10.09, 23:18:04

ulfberth

(Moderator)

Unabhängig von den ungewöhnlichen Richtungen, in die sich dieser Beitrag bewegt, würde ich gerne wieder auf die beiden Säbel und die damit verbundenen Stempel zurück kommen.

@ Waldbursche: Welche Stempel befinden sich auf der Waffe und Scheide?

@ Sachse: Gleiche Frage wie oben. Wobei mich offen gesagt die Frage nach der Überstempelung noch mehr interessiert.

Danke!

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
17.10.09, 00:06:22

Waldbursche

(Mitglied)

Hallo Ulfberth,

ich werde mich an diesem Beitrag nicht weiter beteiligen.Vermutlich auch künftig keine weiteren verfassen. Ich (wir)habe(n) es nicht nötig mich (uns) von Corrado26 in einer solchen Form beleidigen zu lassen. Dies ist wohl auch nicht im Forum so gewollt. S C H A D E

Gruß
Waldbursche

17.10.09, 08:34:26

corrado26

(Super-Moderator)

Hallo Herr Waldbursche,

falls ich Ihnen irgrndwie auf den Schlips getreten sein sollte, dann geschah das mit Sicherheit unabsichtlich, dennoch bitte ich um Entschuldigung.

Allerdings bin ich mir nicht im Klaren darrüber, was in meinem Statement beleidigend gewesen sein soll. Ich habe das Ganze völlig wertfrei im Sinne der damaligen Zeit betrachtet und damals war das Procedere eben so, dass man zumindest bei den Feuerwaffen Unmengen an Altbeständen von Einzelteilen - anstatt sie der Wiederverwertung durch den Hochofen zuzuführen - halbwegs gebrauchsfähig zusammengebaut und den Kolonien zugeführt hat. Dass ich dafür die Bezeichnung "Schrott" gewählt habe, ist aus heutiger Sicht sicherlich nachvollziehbar und bezog sich keinesfalls auf das von Ihnen vorgestellte Stück im Einzelnen.
Gruß
corrado26

17.10.09, 09:18:09

limone

(Super-Moderator)

Hallo in die Runde!

Hier geht es ja heiß her!

Geschriebene Forenbeiträge bergen gegenüber mündlichen Äußerungen immer die Gefahr, falsch verstanden zu werden, da sie zunächst "festgemeißelt" im Web stehen und Missverständnisse nicht, wie im persönlichen verbalen Kontakt, unmittelbar bereinigt werden können.

Ich denke, man sollte daher bei der emotionalen Bewertung von evtl. änstößigen Feinheiten zunächst immer erst einmal davon ausgehen, dass der Verfasser sich ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt hat und es nicht verletzend gemeint hat - diese Wahrscheinlichkeit ist, wenn man sich die Historie der Forenbeiträge ansieht, sehr hoch. freuen

Herzliche Grüße

Carsten






     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
17.10.09, 11:15:11

Sachse

(Mitglied)

Hallo,
nachdem nun der etwas mißverständliche und an der Sache vorbeigegangene Disput beendet sein sollte, die Beantwortung der Fragen von Ulfbert:

Bei dem mir vorliegenden Stück weist Waffe und Scheide den nummerngleichen Truppenstempel 18.U.1.6. - für 2. Kgl. Sächs. Ulanenregiment Nr.18, 1. Eskadron, Waffe Nr. 6 - auf.
Außer den von mir in der ersten Bildserie gezeigten Stempeln befindet sich auf dem Gefäß weiterhin noch der bei sächs. Waffen (z.Bsp. auf den Gefäßen der frühen Modelle des sächs. IOD M 1867 oder auch auch auf den Inf.- Faschinenmessern ) übliche Kronen - Abnahmestempel.
Da auf der Scheide und Waffe kein gelöschter (früherer) Truppenstempel erkennbar ist, der Schlepper jedoch eine sorgfältige depotmäßige Nachbesserung aufweist, dürfte die Waffe 1880 erstmalig an das genannte Ulanenregiment ausgegeben und dort ziemlich langzeitig geführt worden sein.
Daß von den Kav.- Säbeln des Modells 1867 über einen längeren Zeitraum, auch über 1880 hinaus erhebliche Bestände im Artilleriedepot lagerten, belegt die Literatur ( im Anhang zu K.Hilbert - "Trag diese Wehr zu Sachsens Ehr"), dort werden für das Jahr 1886 noch 6.279 !!! Stück Bestand aufgeführt.
Es könnten aus meiner Sicht daher durchaus Stücke mit Abnahmejahren bis zur Einführung des Modells 1892 existieren, auf denen die ursprüngliche JR - Stempelung vorhanden ist.
Zum fraglichen überkrönten L-Stempel denke ich, daß dieser ( evtl. als Namenskürzel ? ) unmittelbar mit dem Abnahmezeitraum in Verbindung zu sehen ist.
Einen Bezug auf eine Übernahme in eine "außersächsische" Formation halte ich für eher unwahrscheinlich.
Mit freundlichen Grüßen vom Sachsen

Fast noch vergessen: auf der Klinge befindet sich keine Hersteller - Schmiedemarke !




17.10.09, 13:01:41

ulfberth

(Moderator)

Hallo Sachse,

trotzdem bleibt noch die Frage: Wurde das JR auf das überkronte L geschlagen – oder umgekehrt?

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
17.10.09, 13:54:58

Sachse

(Mitglied)

Hallo Ulfberth,
also nochmals das Teil von der Wand :
Unter Zuhilfenahme einer 20-fachen Lupe läßt sich nur an einer Stelle ( innerer Bogen des J / rechter äußerer Kronenbügel ) eine minimalste Überdeckungsspur der beiden Stempel erkennen.
Beim L ist derartiges nicht sichtbar, es berührt nur den Fußstrich vom R.
Meine fotografischen Mittel lassen leider eine bildliche Darstellung dieses Details nicht zu, ich würde aber den L- Stempel auf das JR gesetzt sehen.
Mit frdl. Gruß vom Sachsen




17.10.09, 14:58:59

ulfberth

(Moderator)

Moin Sachse!

Ich bin noch einmal meine Unterlagen bezüglich der 1867 eingeführten bzw. neu reglementierten Blankwaffen durchgegangen und konnte nichts Vergleichbares fingen. Auch in bei den Recherchen zu den Garde-Reiter-Säbeln von Gerhard Seifert findet sich kein vergleichbarer Stempel.

Mir ist an den sächsischen Blankwaffen um 1867 dieser L-Stempel weder bei den FM, GS, AS noch bei den IOS aufgefallen. Über die Kavallerie-Säbel konnte ich leider nichts finden, so daß ich mich hierzu auch nicht äußern kann.

Es will mir aber nicht einleuchten, daß andere sächsische Blankwaffen dieser Zeit einheitlich mit dem Superrevisions-Stempel JR, teilweise auch mit dem Kronenstempel und nur vereinzelt mit einem gotischen Buchstaben als Abnahme (Endknopf beim GS) zu finden sind, während hier bei 2 KS M67 völlig abweichend dazu ein lateinischer überkronter Buchstabe Verwendung fand. Möglicherweise liefern herzu aber die Akten bezüglich der Einführung des Säbelmodells eine Erklärung.

Die Säbel sind über jeden Zweifel erhaben. Bei den L-Stempeln neige ich dazu, sie für später als 1867 zu halten. Daß der L-Stempel über den Superrevisor-Stempel geschlagen wurde, spricht m. E. auch dafür. Wohlgemerkt, hier geht es nicht um Bastelarbeiten, sondern eher darum, daß uns ein Vorgang nicht bekannt ist.

Problematisch erscheint mir auch die Jahres-(?) Zahl (18)80 auf dem Klingenrücken. Die Ulanen-Regimenter trugen bereits bei der Aufstellung die Nummern 17 und 18. Mischformen der Truppenstempel wie sie von anderen Waffen („S 8 R 11“) bekannt sind, dürften hier m. E. nicht zur Anwendung gekommen sein. Wenn ich also die (späteren) preußischen Stempelvorschriften zugrunde lege, kann ich vermutlich davon ausgehen, daß bei der Waffen-Nummer die jeweils dem Truppenteil überwiesene höchste Nummer gestempelt wurde. Ich halte folglich die beiden KS für Stücke, welche 1867/68 zum Regiment gelangten.

Ein Problem war, daß mich der L-Stempel an etwas erinnerte. Gelegentlich klappt es aber noch mit dem Gedächtnis. Ich empfehle einfach einmal den Beitrag hier im Forum über den mecklenburgischen Kavallerie-Säbel. Hier taucht dieser ominöse L-Stempel am Stichblatt auf. Ob es sich dabei wirklich um den gleichen Stempel handelt und worin dessen Bedeutung besteht, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Gruß

ulfberth


P.S.
Das Thema hat mich inzwischen auch einige Stunden beschäftigt. Da ist das sportliche „Säbelvonderwandnehmen“ doch wirklich kein Problem. lesen



www.seitengewehr.de
18.10.09, 00:17:34

Waldbursche

(Mitglied)

Hallo Ulfberth,und alle Anderen
vielen Dank für eure Ausführungen. Es ist ja nun nicht so dramatisch das L nicht abklären zu können. Fakt ist, auf zwei real vorhandenen Stücken ist dieser Buchstabe vorhanden, um Bastelstücke durfte es sich in beiden Fällen n i c h t handeln. Da diese 67 er Sachsen ja nun auch nicht mehr so häufig auftauchen.Das in meinem Besitz befindliche Stück war stark mit Zapponlack eingestrichen. Am oberen Ringband war ein wirklich alter Draht, stark gerostet, verrödelt und das Stück hat vermutlich längere Zeit in einer bäuerlichen Futterkammer,Sattelkammer ,oder so, gehangen. In diesem Fundzustand habe ich den Säbel erhalten. Glücklicherweise ist das Leder der Griffhilze noch in einem sehr guten Zustand. Abschließend erlaube ich mir noch zu sagen, was wir hier betreiben ist unser Hoppy und sollte nicht zu Stresssituationen führen.In diesem Sinne noch einen schönen Sonntag.
Gruß
Waldbursche

18.10.09, 10:46:45
Gehe zu:
Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder