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ulfberth

(Moderator)

Ich würde gerne einmal die folgende These hier zur Diskussion stellen:

Meines Erachtens sind das (die) Seitengewehr(e) nicht nummerngleich. Auch nicht dadurch, daß teilweise die Waffennummer auf der Parierstange geschlagen wurde! Es sei denn, die Formation wäre keine preußische.

Auch in der mir von Jens (Gottscho1914) übermittelten Auflistung der S.A.C.-Stempel ist m. W. keine nummerngleiche Waffe dabei.

Die nicht aptierten Waffen wurden zu einem Zeitpunkt X zivil veräußert. Auf die Nummerngleichheit wurde dabei – im Gegensatz zu heute – keinerlei Wert gelegt.

Ich müßte mir hierzu noch einmal die Depot-Bestimmung ansehen, um nachzuschauen, ob bei diesen Seitengewehren Waffe und Scheide separat gelagert wurden. Falls letzteres der Fall war, dann wurde einfach ein Seitengewehr mit der nächst greifbaren Scheide „verheiratet“.

Also ähnlich wie beim Gardereitersäbel M/67, von dem nummerngleiche Modelle heute fast ausschließlich aus dem Krieg 1870/71 und aus Frankreich stammen.

@Schwertfeger; würdest Du hier einmal die A.K.O. zur Ergänzung einstellen!

Gruß

ulfberth





www.seitengewehr.de
16.12.18, 00:36:22

joehau

(Mitglied)

Füsilier-Seitengewehr M/60 - I. Werftdivision Kaiserliche Marine

Gesamtlänge: 635 mm
Klingenlänge: 508 mm
Klingenbreite: 31 mm
Länge der Scheide: 538 mm
Durchmesser Laufring: 21,4 mm


Hersteller: F.Hörster, Solingen


Stempel:

Herstellermarke 'F.HÖRSTER, SOLINGEN' auf Fehlschärfe links
militärfiskalischer Eigentumstempel 'Krone über FW61' und Revisorstempel auf
Fehlschärfe rechts und der Parierstange vorn klingenseitig
auf dem Scheidenkörper unleserlicher 'Krone über W' Stempel
2 Revisorenstempel auf der Angel am Griffrücken, 1 Revisorstempel am Griffkopf
neben der Drückerfeder, einer auf dem Deckblech, je einer auf Mund- und Ortblech
Stücknummernstempel 7505 auf dem Griffrücken und unleserlich auf dem Scheidenkörper
178 auf der Haltefederschraube
gelöschter Truppenstempel 11.C.6. auf dem Messinggriff
Truppenstempel auf der Parierstange körperseitig I. W.D. 576 - I. Werftdivision, 576.Waffe
Truppenstempel auf dem Tragehaken I. W.D. 436 - I. Werftdivision, 436. Waffe
gelöschter Truppenstempel auf dem Mundblech S.B.5.196. - Seebataillon, 5.Compagnie, 196.Waffe


17.12.18, 00:47:59

ulfberth

(Moderator)

Die Aussage mit „nummerngleich“ muß relativiert werden. Inzwischen sind 2 nummerngleiche Stück belegt – wenngleich mit dem Stempel der I. bzw. II. Werft Division – gekennzeichnet sind. Auf der inneren Parierstangenseite des hier gezeigten M/60 ist noch schwach ein Altstempel auszumachen. Ebenso könnte sich auf dem Mundblech unter dem „S.A.C.-Stempel“ ein weiterer älterer Stempel befunden haben.

Der gelöschte Superrevisorstempel unter der Parierstange würde bei diesen Stücken m. E. ebenfalls für eine Ausmusterung und den Weiterverkauf der Stücke stehen. Diese Stücke wurden keiner Ausbuchsung / Aptierung für 71er etc. Systeme unterzogen.



www.seitengewehr.de
17.12.18, 09:18:56

Cabanas

(User)

Ich habe in einem anderen Forum ein Füsilier-Seitengewehr M 1860 FW 61 gefunden das wie mein Stück nur eine 3-stellige Nummer (283) auf der Parierstange hat und auf der Scheide mit S.B.5.149 gestempelt ist. Hier gab es also eine gewisse Methodik bei der Art dieser Stempelung.
Kann man denn nun bei dem Stempel S.A.C. von See-Artillerie-Compagnie - zumindest Marine - ausgehen?
m.f.G. Cabanas

17.12.18, 10:11:57

39Füsilier

(Mitglied)

Hallo,

ein sehr interessantes Thema.

Dann möchte ich mein Füsilier SG1860 auch mal zeigen.
ist zwar nicht das schönste,aber mein erstes F.SG. 1860 welches
ich vor über 30 Jahren in meine Sammlung aufgenommen habe.

Nummergleiches Stück vom 4.See Bataillon.

Hersteller: A&E Höller, abgenommen 1861


grüße 39Füsilier


17.12.18, 15:45:38

joehau

(Mitglied)

S.B.4. --> Seebataillon, 4. Compagnie

17.12.18, 16:37:26

Cabanas

(User)

Bei den Stücken die ich bisher in den Foren und in der Literatur
gesehen habe, taucht der Stempel S.A.C. nur auf dem Mundblech
der Scheiden des Füsilier-Seitengewehrs M/60 auf und nicht
auf der Parierstange. Ist dies so, und könnte das irgendwie mit
der Vorhaltung dieser Stücke in einem Depot zu tun haben?

m.f.G. Cabanas

21.12.18, 09:17:52

ulfberth

(Moderator)

Zitat von Cabanas:
Ich habe in einem anderen Forum ein Füsilier-Seitengewehr M 1860 FW 61 gefunden das wie mein Stück nur eine 3-stellige Nummer (283) auf der Parierstange hat und auf der Scheide mit S.B.5.149 gestempelt ist. Hier gab es also eine gewisse Methodik bei der Art dieser Stempelung.
Kann man denn nun bei dem Stempel S.A.C. von See-Artillerie-Compagnie - zumindest Marine - ausgehen?
m.f.G. Cabanas


Die Formationsgeschichte der See-Artillerie, also auch, wann welche Compagnien errichtet wurden, paßt nicht zu den bisher gesichteten Stempeln und der von Schwertfeger erwähnten, wenngleich bisher noch nicht abgebildeten, Einführungsverordnung von 1871.

Wir, also auch Gottscho1914, halten den halten den S.A.C.-Stempel nicht mehr für See-Artillerie. Eine Deutung „Corps-Signal-Abteilung“ muß ebenfalls verneint werden.

Es gibt aber noch eine weitere Theorie, an der Gottscho1914 z. Z. arbeitet, und ggf. hier auch einstellen wird.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
23.12.18, 19:25:14

ulfberth

(Moderator)

Hier einmal ein Stück mit dem gelöschten Superrevisor-Stempel unter der Parierstange und einer Nummer auf der Parierstange.


www.seitengewehr.de
24.12.18, 00:03:35

Cabanas

(User)

Hier als Ergänzung zu meinem Füsilier-Seitengewehr M/60 mit dem Stempel S.A.C.
auf der Scheide der nicht gelöschte Superrevisor-Stempel. Möchte noch einmal
nachfragen ob wie von mir beobachtet der S.A.C. Stempel, bei den bekannten
Stücken, wirklich nur auf dem Mundblech der Scheiden des Füsilier-Seitengewehrs
zu finden ist.

m.f.G. Cabanas

24.12.18, 11:50:45
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