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limone

(Super-Moderator)

Da das Kurfürstentum Hessen (-Kassel) 1866 erloschen ist und der Säbel deutlich später gefertigt wurde - wenn man John Walter Glauben schenkt, fertigte Pack, Ohliger & Companie sogar nur im Zeitraum von 1915 bis 1918 - spricht viel für Hessen-Darmstadt.


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
21.11.13, 13:43:24

joehau

(Mitglied)

Infanterie-Offizier-Extra-Säbel Hessischen Modells in Stahlscheide - Großherzogtum Hessen

Gesamtlänge: 880 mm
Klingenlänge: 753 mm
Klingenbreite: 21 mm
Länge Scheide: 787 mm


Hersteller: HOL ( oder HOS ? )
Lieferant: M. Neumann, Berlin, Hoflieferant



12.05.21, 22:42:12

joehau

(Mitglied)

Stempel:

Herstellermarken HOL ( ? ) auf linker Fehlschärfe
auf dem Klingenrücken M. NEUMANN BERLIN, HOFLIEFERANT und Blattdekor
auf der Klinge beidseitig Rankendekor und Herrschermonogramm des Großherzogs



12.05.21, 22:46:23

joehau

(Mitglied)

Ich lese als Klingenhersteller HOL. Der ist mir völlig unbekannt.
Kennt jemand diesen Hersteller ?

Auch das Monogramm auf der Klinge sieht nicht wirklich aus wie EL
für Großherzog Ernst Ludwig.

12.05.21, 22:53:28

fritz1888

(Moderator)

Moin,
Also, mit einem Extra-Säbel kann ich leider nichts anfangen lachen , aber bei HOS kann ich helfen: Hermann Otto Schmidt
http://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=6562&page=1끚
Außerdem würde ich sagen, dass es sich auf der Klinge um ein verschlungenes und stark stilisiertes „L“ handelt, aber die Hessen-Experten, können da sicher noch etwas zu erzählen.
Schönen Feiertag,
Peter


13.05.21, 08:23:08

MerryPhantom

(User)

Genau, es handelt sich um ein L, wie es in Darmstadt auf Livreeknöpfen oder sehr ähnlich auch auf den Hof- und Beamtendegen zu sehen war. Ich vermute mal, daß das Stück aus der Regierungszeit von Ludwig III. oder IV. stammt.
Das "extra" verstehe ich nicht ganz. Es ist der normale Säbel für GH Infanterieoffiziere. Bei den hessischen Dragonern war der Korb dann weiß.

13.05.21, 17:44:39

fritz1888

(Moderator)

Naja,

Was für Ernst-Ludwig spräche, ist die Scheide mit nur einem Ring und Ringband, und dass die Scheide geschwärzt wurde. Das kann man jetzt in verschiedene Richtung spinnen: Träger diente unter beiden Großherzögen und das Stück wurde aptiert. Damit diente der Träger aber dann auch sehr lange. Oder das Stück wurde vererbt und weiter getragen. Oder alte Klinge wurde weiter benutzt...

Oder auch noch in der Regierungszeit von Ernst-Ludwig wurde das überkrönte "L" auf hessischen Klingen getragen. Gibt es Klingen mit "EL"? Auf Anhieb fallen mir nur Gefäße mit "EL" ein, aber hier gebe ich gerne wieder an die Hessen-Experten ab.

Peter

13.05.21, 18:19:57

joehau

(Mitglied)

Zitat von fritz1888:

Was für Ernst-Ludwig spräche, ist die Scheide mit nur einem
Ring und Ringband, und dass die Scheide geschwärzt wurde.


Genau aus dem Grunde hatte ich den Säbel auf nach 1910 datiert und
vermutet, dass es sich deshalb um das Monogram EL handeln müsste.
Vielleicht nahm aber der Ernst Ludwig seinen ersten Namen nicht für
so ernst, als dass er meinte, das L - Monogram ändern lassen zu müssen.


Ludwig III. bis 13. Juni 1877
Ludwig IV. 13. Juni 1877 - 13. März 1892
Ernst Ludwig 13. März 1892 - Nov. 1918

EL Schulterklappen aus der Zeit des Großherzogs Ernst Ludwig:

13.05.21, 22:16:54

MerryPhantom

(User)

Guter Ansatz.
Ich kann jetzt nur von den Hofdegen ausgehen-
Die wurden unter EL anfangs noch mit L ausgegeben.
Als dann die Embleme auf den Stichblättern getauscht
wurden, blieben die Klingen unverändert.
Deswegen gibt es hier auch sehr viel Hybride, bei
denen manchmal schwer zu sagen ist, ob historisch
oder verbastelt.
Es gibt ja auch "historisch verbastelt".
Beim vorliegenden Stück wäre die Familiengeschichte
interessant.
Abgesehen davon halte ich die Scheide mit dem typischen
Mundstück zusammen mit einem Fake für unwahrscheinlich.
Eher umgekehrt.
Die Chiffre EL wurde auch nicht sofort eingeführt, wie
bei den 115ern. Das müsste ich aber nochmal raussuchen.
Es gab dann auch solche Stücke mit EL als Auflage auf
dem Korb.


13.05.21, 22:37:02

joehau

(Mitglied)

Alternativ käme noch in Frage, dass der untere Ring ab 1910 spurlos
entfernt und die Scheide neu brüniert, oder gleich eine neue Scheide
angeschafft wurde. Was ich aber nicht als wahrscheinlich annehme.

Über den Hersteller HOS lässt sich der Herstellungszeitraum sicher
auch nicht genauer eingrenzen, da über den nichts bekannt ist.

13.05.21, 23:05:41
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