Kann einen Stempel auf einem schweren IOD alter Art nicht so recht deuten.

Stempel lautet 86. R. L. 1. 1 ( R verschnökelt )

Vermute 86. Regiment Landwehr Kompanie 1, Waffe 1

bin mir aber absolut nicht sicher,da das R in einer anderen Schriftart eingeschlagen ist.
(IOD ist Kammerstück ,Krone W 81 ,von Hermes Solingen)
Von welcher Truppe kommt der Degen?

Ulfberth, vielen Dank für die Information.

Habe in der letzten Zeit viel "gegoogelt" um Informationen
zu diesem Truppenteil zu finden - leider erfolglos.
In meiner Literatur wurde ich ebenfalls nicht fündig.
Kann ich da noch einen Tip bekommen ?
Aufstellung ,Veränderungen,Teilnahme an Kriegen 1864/70/71 oder evt.Befreiungskriege?
Ist diese Waffe von der Stempelung 86.R.L.1.1 her eine Offiziers-oder Unteroffz.waffe.(aufsteigende Waffennr. - absteigende Dienstgrade?)Bin auf diesen Gebiet noch nicht
firm.
Grüsse
Jürgen

Hallo Jürgen,

nachfolgend eine Kurzfassung zu Deinem Bataillon:

Im Jahre 1867 erfolgte auch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht bei den norddeutschen Staaten mit gleichzeitiger neuer Landwehr-Bezirks Einteilung. Im Bereich eines jeden Armeekorps bleib dabei ein Landwehrbezirk – zumeist bevölkerungsreiche Gegenden oder große Städte – selbstständig und konnte gegebenenfalls ausgleichend Ersatz für andere Bezirke stellen. Hier wurden dann analog zu den Füsilier-Regimentern (33-40, 73, 80 und 86)sogenannte „Reserve-Landwehr-Bataillone" errichtet.

1888 erfolgte die Umformierung nach Landwehr-Bezirken und 1893 die Aufteilung in 2 Bataillone: 1. Altona und 2. Altona.

Keine Teilnahme am Krieg 1870/71

Diese Landwehrformationen wurden normalerweise nur im Mobilmachungsfall aufgestellt. Im Frieden bestanden nur sehr schwache personelle Strukturen, wobei hingegen die erforderlichen Waffen und Ausrüstungsgegenstände bereit gehalten wurden. Genau aus diesem Bereich kommt der Degen: Portepee-Unteroffizier (Feldwebel) der 1. Kompagnie. Die Waffennummer gibt die Anzahl der bei einer bestimmten Einheit vorhandenen Waffen an. Ob nun die Waffen-Nummer 1 wirklich vom Feldwebel und die Waffen-Nummer 2 vom Vice-Feldwebel geführt wurde, geht daraus nicht hervor.

Keine Regiemntsgeschichte.

Formation der preußischen Landwehr:
Paul Pietsch; Formations- und Uniformierungsgeschichte des preussischen Heeres 1808-1910, Band 1 und 2, Berlin 1912 und Nachdruck (1908-1914) Hamburg 1963.

C. v. Bredow / E. v. Wedel [Bredow/Wedel]; Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres, Berlin 1905 (nicht 1904!) und Nachdruck Osnabrück 1974

A. Mila; Geschichte der Bekleidung und Ausrüstung der Königlich Preußischen Armee in den Jahren 1808 bis 1878, Berlin 1878 und Reprint Krefeld 1970.


Stichwort Bezirkskommando etc.:
C. von Zepelin; „Deutschland“ aus „Die Heere und Flotten der Gegenwart“, Berlin o. J.

Hein; Das kleine Buch vom Deutschen Heere, Kiel 1901 und Reprint 2001 (?).

Ansonsten gibt es auch relativ häufig und preiswert „Handbuch für den Einjährig Freiwilligen“ etc. in denen auch auf die Landwehr und das Ersatzgeschäft näher eingegangen wird.

Gruß

ulfberth

Moin Roland!

Reserve-Infanterie-Regiment 83:
Kdr. Obstl. Schollmeyer von IR 83, Rgt-Stab und I. Btl. Arolsen, II. Kassel, III. Marburg. MG-Kp.

Verluste 105 Offz. u. 3043 Mann.

Anfang Nov. 1918 aufgelöst und auf IR 82, 83 und 167 verteilt.

Wahrenburg; Res.-In.-Rgt. Nr. 83, Erinnerungsblätter Preussen, 109 Abb., 8 Ktn. 259 Seiten. Oldenburg 1924.

Gruß

ulfberth

Danke für die Bilder, ich bin doch aber "Stempelfetischist"
Gruß Mario