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limone

(Super-Moderator)

Großherzogtum Hessen-Darmstadt - Säbel der Garde-Chevaulegers 1790-1822
"Schmalkaldischer Säbel" - gekürzt

Klinge mit breiter Hohlkehle, ab Ort ca. 12 cm zweischneidig, Spitze ca. 8 mm tiefer als die Rückenlinie. Ca. 8,5 cm unterhalb der Parierstange beidseitig der Schriftzug "HESSEN", darüber "L" für Ludwig I. unter Großherzogskrone. Für die Zeit typisches Husarensäbel-Bügelgefäß.

Säbellänge: 88,5 cm
Klingenlänge: 74,5 cm
Klingenbreite: 3,5 cm
Klingenstärke: 1,1 cm

Landgraf Ludwig X. ließ das Chevaulegers-Regiment am 6.4.1790 aufstellen, Regimentskommandeur (und gleichzeitig Chef der 1. Eskadron) wurde Obrist von Düring, die 2. Eskadron führte Major von Werner und die 3. Rittmeister von Kannegießer. 1806 wurde Ludwig mit Beitritt zum Rheinbund von Napoleon zum Großherzog erhoben; das Monogramm "LLX" für Landgraf Ludwig X. änderte sich in "L" unter Großherzogskrone, so dass der vorliegende Säbel nach 1806 zu datieren ist. Der Husarensäbel, wahrscheinlich 1790 eingeführt (für die Zeit 1790-1822 fehlen Hinweise auf einen Modellwechsel), wurde bis 1822 beim Garde-Chevaulegers-Regiment getragen, dann wurden "Säbel französischen Musters" eingeführt.

Pape (s.u.) bescheibt eine weitere Modellvariante mit Klinge à la Montmorency, und zeigt in seinem Artikel Fotos des Säbels sowie der schwarz belederten Holzscheide mit langen, eisernen Beschlägen, breitem asymmetrischen Schlepper und zwei breiten Trageringen. Die Originallänge der Klinge gibt er mit 90 cm an. Eine Zeichnung der Chevaulegers um 1809 sowie die Beschreibung der Uniformierung findet sich bei Kersten/Ortenburg S. 34.

Vgl.:
Heinz L. Pape: Bewehrter Löwe - Die blanken Waffen der Großherzoglich-Hessischen Reiterei im 19. Jahrhundert Teil I (DWJ Jahrgang 1992 Heft 1)
und
Fritz Kersten, Georg Ortenburg in: Deutsche Gesellschaft für Heereskunde e.V. (Hrsg.): Hessisches Militär zur Zeit des Deutschen Bundes, Beckum 1984.



     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
30.03.09, 22:52:04

mario

(Administrator)

Kann man nur noch "Glückwunsch" und Danke für den Geschichtsunterricht sagen.
Gruß Mario


123
30.03.09, 23:07:49

KiBuch

(verstorben)

Schön....

31.03.09, 11:10:50

limone

(Super-Moderator)

Chevaulegers 1793, 1799 und 1812
(R. Knötel)

Die zweite Tafel 1812 ist in Details nach neueren Erkenntnissen überarbeitet.


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
21.05.09, 12:57:13

limone

(Super-Moderator)

Großherzogl. Hessischer Gardechevauleger-Offizier 1790-1808
und
Gardechevauleger 1820-50

"Die Originale der beigegebenen Porträts und Uniformbilder befinden sich größtentheils im Besitze Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs, das des Uniformbildes von 1820-50 ist von dem Großherzoglichen Obersten a. D. und Flügeladjudanten von Küchler, das des Uniformbildes von 1790-1808 von dem Großherzoglichen Lieutenant Schön à la suite des Leib-Dragoner-Regiments Nr. 24 ausgeführt."

(aus: Geschichte des 1. Großherzoglich Hessischen Dragoner-Regiments Nr. 23 (Garde-Dragoner-Regiments), 1. Theil, Darmstadt 1878)


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
24.05.09, 18:41:02

limone

(Super-Moderator)

Eine figürliche Darstellung neueren Datums eines Großherzogl. Hessischen Gardechevauleger-Offiziers 1790-1808.

Danke an KiBuch für die schöne Überraschung freuen - interessant ist der Vergleich mit der Abb. aus der Regimentsgeschichte.

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
04.11.09, 21:19:16

limone

(Super-Moderator)

Ein Exemplar mit Scheide,

gesehen in der Ausstellung des Kuratoriums zur Förderung historischer Waffensammlungen e.V. anlässlich der WBK - Thema:
"Bewaffnung der landgräflich/großherzoglichen Armee von Hessen-Darmstadt".

Auf dem letzten Foto ein Kaskett ~1790 (Replik).

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
28.11.09, 23:54:00

limone

(Super-Moderator)

Die Maße des auf den Fotos gezeigten Säbels:

Gesamtlänge: 105,2 cm
Säbellänge: 101 cm
Klingenlänge: 86,5 cm
Klingenbreite: 3,4 cm
Pfeilhöhe: 5,5 cm
Gesamtgewicht: 1585 g

Entnommen dem Begleitheft zur Ausstellung (sehr schön gemacht) mit textlich begleiteter fotografischer Darstellung der gezeigten Blank- und Feuerwaffen sowie einer Beschreibung der Bewaffnung der landgräflich/großherzoglichen Armee von Hessen-Darmstadt im historischen und formationsgeschichtlichen Kontext. Text: Udo Lander, Fotos: Hartmann Hedtrich.

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
29.11.09, 00:13:11

corrado26

(Super-Moderator)

Zitat von limone:


Entnommen dem Begleitheft zur Ausstellung (sehr schön gemacht) mit textlich begleiteter fotografischer Darstellung der gezeigten Blank- und Feuerwaffen sowie einer Beschreibung der Bewaffnung der landgräflich/großherzoglichen Armee von Hessen-Darmstadt im historischen und formationsgeschichtlichen Kontext. Text: Udo Lander, Fotos: Hartmann Hedtrich.



Freut mich, dass es Dir gefallen hat!!!!!!!!!!! Das war der Sinn der Sache lachen

29.11.09, 10:27:32

limone

(Super-Moderator)

Bis jetzt ist mir so eine "geballte Ladung" über südhessische Blankwaffen noch nicht unter die Finger gekommen - nochmals herzlichen Dank! freuen freuen freuen
(Schön wäre - mal so frei weg formuliert - ergänzend zu den "südlichen Wendehälsen und Kriegsgewinnlern" auch mal etwas über die Blankwaffen der nördlichen "verschrobenen Brabanter Geldsäcke" zu lesen - ein zugegebenermaßen sehr persönlich motivierter Wunsch... lachen ...Beschäftigt sich eigentlich noch jemand mit diesem Bereich???).

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
29.11.09, 22:27:08
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