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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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wildmeister

(Mitglied)

Hallo,
benötige Hilfe. Wer kennt das abgebildete Seitengewehr.
Ohne Schnick Schnack. Alle Metallteile verchromt (?), Griff aus Holz, keine Herstellermarke oder Registrierungszeichen.
Klingenspitze gerundet, Klingenrücken zeigt angedeuteten Sägerücken, wie bei Pionierbajonetten.
Gesamtlänge: 61,5 cm
Klingenlänge 47,5 cm
Klingenbreite 2, 8 cm


18.03.09, 22:40:47

thüringer

(Mitglied)

Hallo und willkommen hier!

Der Griff mit dem muschelförmigen Parrierelement sieht nach "Hirschfänger" aus.Aus welchem Material ist der Griff gefertigt? Die Klingenspitze ist merkwürdigerweise abgerundet, was mir so noch nicht untergekommen ist.
Bitte mache noch ein paar scharfe Fotos vom Griff.

Tschüß
Roland


Hüte Dich, alles zu begehren, was Du siehst,
alles zu glauben, was Du hörst,
alles zu sagen, was Du weißt
und alles zu tun, was Du kannst.
19.03.09, 00:20:25

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von wildmeister:
Klingenspitze gerundet, Klingenrücken zeigt angedeuteten Sägerücken, wie bei Pionierbajonetten.
Das ist ja interessant.

Hallo Wildmeister,

willkommen im Forum. Bei mir werfen die Abbildungen und die Beschreibung ebenfalls Fragen auf. Auf dem ersten Blick hätte ich gemeint, daß hier eine ehemals lange Degen- oder Pallaschklinge verbaut wurde, die entweder gekürzt, oder einmal abgebrochen ist und dann am Ort rundgeschliffen wurde. Allerdings ohne Hohlbahn oder Grat vermittelt sie einen nicht gerade den Eindruck, als wäre sie alt.

Das Ganze sieht aus wie ein jagdlicher Hauer. Die Klinge allein erinnert an die eines Pionierfaschinenmesser mit Hauklinge und "Säge". Bei Letzterer würde mich mal interessieren, ob sie tatsächlich nur angedeutet, oder eher bis auf einen Rest abgeschliffen wurde.

Gruß,
Thomas

19.03.09, 03:57:28

wildmeister

(Mitglied)

Hallo, der Griff ist schlicht aus Holz, das schwarz gebeizt wurde.
Der Sägerücken scheint tatsächlich heruntergefeilt zu sein, es sind doch Feilspuren erkennbar. Dann müssten die Sägezähne über dem Klingenrücken gestanden haben oder die Klinge wurde ebenfalls runtergeschliffen.
Die Klinge hat auf beiden Seiten eine Hohlbahn von 28 cm Länge. Die Spitze könnte tatsächlich nachträglich gerundet worden sein.
Die Bilder dauern noch etwas, muss das Stück erst richtig ausleuchten, sonst reflektiert das alles zu stark. Ich arbeite dran.
Gruß Benno


20.03.09, 12:28:47

Coldsteel

(Mitglied)

Hallo allerseits,

ich bin mir recht sicher (da auch der Sägerücken einmal vorhanden war), daß es sich um ein Faschinenmesser für Angehörige der Feuerwehr um 1900 handelt. Als Herkunftsland kann man von Deutschland ausgehen.
Oft auch als "Feuerwehrschwert" bezeichnet.
Diese wurden zu repräsentativen Zwecken getragen und waren nicht für den harten Einsatz bestimmt (hier wurde das Beil verwendet).
Besonders prunkvolle "Feuerwehrschwerter" wurden zumeist von Feuerwehrkommandanten getragen. Besonders in der K.u.K Monarchie gab es hier eine große Zahl an verschiedenen Mustern.

Mfg Michael


"Für Ehre und Pflicht, bis Herz und Klinge bricht."

Bin immer auf der Suche nach gut erhaltenen österreichischen Kavalleriemannschaftsblankwaffen.
20.03.09, 14:30:56

ulfberth

(Moderator)

Die Richtung könnte stimmen: Feuerwehr

Aber warten wir doch erst einmal die Bilder ab. Bisher kann man mehr vermuten als sehen.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
20.03.09, 14:34:56

wildmeister

(Mitglied)

Hallo,
habe hoffentlich etwas bessere Bilder zustande gebracht.
Beim Anlegen einer Schiene an die Klinge im Bereich der abgefeilten Sägezähne ist deutlich zu sehen, dass die Klinge "zurückweicht", was sicher von dem Feilen herrührt.
Für Zietenhusar: Ich schicke Dir alle Bilder per e-mail. Hier kann ich sie nur verkleinert senden.
Werde demnächst meine Blankwaffen vorstellen. Vielleicht ist ja etwas Interessantes dabei.
Gruß Benno

25.03.09, 11:53:17

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Benno,

die weiteren Bilder bestätigen die Vermutung nach Feuerwehrseitengewehr. Die Sägezähne wurden nur angedeutet, da das Seitengewehr, wie Michael (Coldsteel) schrieb, kein Werkzeug war, sondern rein zur Präsentation verwendet wurde.

Interessantes Teil. Über die Vorstellung weiterer Stücke würden wir uns freuen.

Gruß,
Thomas

25.03.09, 17:37:19

Totenkopfhusar

(Mitglied)

Kann man davon ausgehen, dass die gerundete Spitze original ist?

Und was ist mit dem weiter vor erwähnten "Chrom"?

Ist es wirklich (nachträglicher) Chrom oder eine originale Vernickelung?

Glänzen tut es auf den Bilder jedenfalls ziemlich stark, was aber möglicher Weise auch dem Blitzlicht geschuldet sein könnte.


Suche ständig höhere Stufen des Roten Adlerordens, Kronenordens und Hohenzollernschen Hausordens,
sowie Steigbügel für Ulanen mit Aufnahme für Stahlrohrlanze.
25.03.09, 17:48:40
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