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DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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Zietenhusar

(Supporter)

Guten Morgen,

wie man anhand der Beiträge erkennen kann, ist es nicht so leicht, bzw. unmöglich, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, wenn es darum geht, mithilfe von wenigen Fotos und geschriebenen Worten eine Aussage zum Objekt und seinem "Wert" zu machen.
Wenn man etwas in einem öffentlichen Forum zur Diskussion stellt, dann möchte man als Themenstarter auch so viel Meinungen wie möglich erhalten. Wenn dem dann nachgekommen wird, dann hat man die rein persönlichen Gesichtspunkte der Beitragsschreiber vorliegen. Diese Gesichtspunkte erlauben es dem Themenstarter, seine eigene Meinung zum Objekt zu finden und zu festigen. Auch wenn die Meinungen auseinander gehen, ist man gerüstet für das, auf was man beim Kauf von Sammelgegenständen achten muß.

Man darf annehmen, daß alle, die sich zu so einem Thema äußern, sich mit der Materie, wenigstens ein wenig, auseinander gesetzt haben. Die Ergebnisse dessen sind stark von den Quellen des eigenen Wissens, und von der eigenen Erfahrung abhängig. Dann gibt es noch das Bauchgefühl, das man nicht durch Bücher erlernen kann. Alles zusammen sollte man für sich nutzen, um die Antwort auf seine Frage zu erhalten.

Die auch hier wieder gestellte leidige Frage zum Wert eines Sammlerobjektes erweckt zwar Verständnis in mir, aber läßt mich auch aufhorchen. Man sollte ein reines Hobby nicht mit dem Geldwert dessen vergleichen. Dann hat man meines Erachtens schon am Thema vorbei gearbeitet und nährt die Portemonnaies derer, die dann anfangen, zum Schaden des Sammlers, zu spekulieren.
Mein Rat: Kauft zu den Preisen, was es EUCH Wert ist. Was sollen sich andere z.B. zur Frankfurter Geschichte äußern, wenn sie nicht unmittelbar damit verbunden sind? Ich frage auch keinen Münchner, was ich für Rathenower Sachen ausgeben darf. Manchmal erstaunt es so gar den Anbieter, wie viel der Sammler bereit ist zu bezahlen. Letzteres ist natürlich stark von der finanziellen Hinterhand des Käufers abhängig. Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, daß nicht alle Objekte eine kurz- oder mittelfristige Preissteigerung erfahren. Wir sollten uns auch bewußt sein, daß im Falle eines Wiederverkaufes gar nichts mehr bei rum kommt, da das allgemeine Interesse oder die Kaufkraft gesunken ist.

Zum Thema: Da der Degen, laut Artikelbeschreibung in der Auktion, 401 EUR weniger kostet, als eingangs erwähnt, ist der finanzielle Aufwand um ein Drittel gefallen. Das ist auch bei erfolgreichem Gebot so, da auf der erwähnten Plattform vom Auktionsgewinner keine Gebühren verlangt werden. Auch bei allen guten Ratschlägen, den geäußerten Bedenken und Zusprüchen, obliegt es dem Themenstarter, wie er sich letztendlich entscheidet. Das können wir nicht übernehmen, und auch keine Garantie geben.

Ich wünsche allen einen schönen 4. Advent,
Thomas

21.12.08, 09:54:21

Pauker

(Mitglied)

Liebe Blankwaffenfreunde,

schönes Schlußwort dem ich nach allem hin und her
nach reiflicher Überlegung nur zustimmen kann.
Und Otto find ich auch gut.

Schönen 4. Advent und danke für eure vielseitigen Tips
und gut gemeinten Kopfwaschungen.

21.12.08, 13:36:02

Totenkopfhusar

(Mitglied)

Zitat von Volker Löbner:
Ist ja ein richtiges Hauen und Stechen hier!


Das ist in einer solchen Diskussion m.E. auch eine absolute Notwendigkeit. Aus falscher Rücksichtnahme - neudeutsch "Political Correctness" - auf plausible Argumente zu verzichten hilft weder dem Subjekt, der Zielführung noch der Entscheidungsfindung.

Ist ja hier auch kein Damenstift, oder?

Kaufen würde ich das Ding trotzdem nicht, ohne es in der Hand gehabt zu haben, ohne es zurück geben zu können oder nochmal einem Spezialisten vorgelegt zu haben. ;-)


Suche ständig höhere Stufen des Roten Adlerordens, Kronenordens und Hohenzollernschen Hausordens,
sowie Steigbügel für Ulanen mit Aufnahme für Stahlrohrlanze.
21.12.08, 16:39:28

OTTO

(Mitglied)

Hallo allerseits,

ich bitte um Nachsicht, daß ich die Handhabung von Antworten und Zitaten hier im Forum leider nicht beherrsche, aber es geht sicherlich auch so.

Zunächst mal möchte ich feststellen, daß ich weder der Verkäufer des Degens bin noch in irgendeiner Art und Weise Interesse an seinem Verkauf habe. Was mich in dieser Diskussionsrunde vor allem gestört hatte sind 2 Dinge:

1.Die mangelnde Objektivität dem angebotenen Stück gegenüber.
Keiner der Beteiligten hat den Degen näher gesehen, geschweige denn, in der Hand gehabt. Trotzdem fühlten sich einige berufen, die Waffe vorzuverurteilen, schlecht zu reden, sowie Ahnungen und Vermutungen auszusprechen, die vorab auch nur ansatzweise in keiner Weise gerechtfertigt waren. Was mit dem Degen am Ende tatsächlich los ist, kann ohne Besichtigung bzw. Rückfrage an den Anbieter niemand der Beteiligten beurteilen.

2. Die mangelhafte Hilfestellung dem Anfrager gegenüber.
Wenn ein Unkundiger um Rat und Hilfe bittet, dann erwarte ich, daß von den erfahrenen Mitgliedern des Forums konstruktive Ratschläge und Empfehlungen ausgesprochen werden, die den Mann in die Lage versetzen, sich umfassend zu informieren und sich ein eigenes objektives Bild zu machen.

Ihm ist sicherlich nicht damit geholfen, wenn ein Stück schöngeredet wird. Aber mit düsteren Katastrophenszenarien und Panikmache ist ihm ebenfalls nicht geholfen – damit kann man einen Neuling bestenfalls in die Flucht schlagen. Wie man mit Seinesgleichen umgeht ist eine andere Frage, die jeder für sich selbst entscheiden muß.

Abschließend noch etwas zum Preis:
Dort wo der Degen versteigert wird gibt es weder 20% Aufgeld noch Mehrwertsteuer. Der Anbieter weist sich als Privatmann aus. Damit bleibt es bei den genannten 999 €.


Gruss,
otto



OTTO - find ich gut!
21.12.08, 18:23:09

limone

(Super-Moderator)

@Volker Löbner:

Man hat sich bemüht...

(...wollte Willy Brandt gerne auf seinem Grabstein stehen haben...)


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
21.12.08, 23:26:37

Pauker

(Mitglied)

Der Degen ist in alter Zeit geöffnet worden.
Hierzu könnte man sich einiges zurechtkonstruieren –
es sind immerhin ca 170 Jahre und dazwischen auch einige Kriege.

Vermutlich war der alte Griff (bügel?) irgendwann einmal beschädigt und ein neuer mussteher. Also nahm man was da war: Parierstange mit Aussparung für
symmetrisches Stichblatt. Frankfurt war ja ab 1848 / 66 quasi preußisch.
So. Nun ein Blick auf das Monten Blatt, siehe vorherige Seite. Der linke Offz.
scheint tatsächlich das größere Stichblatt nach innen zu tragen....
Ein Vergleich mit anderen Realstücken im Museum wird es zeigen.

Fragt sich jetzt ob man den "Fehler" beläßt oder nochmals öffnen und umdrehen sollte.




22.12.08, 18:01:06

Pauker

(Mitglied)

Vernietung

22.12.08, 18:09:25

Totenkopfhusar

(Mitglied)

Zitat von Volker Löbner:

Fragt sich jetzt ob man den "Fehler" beläßt oder nochmals öffnen und umdrehen sollte.


Ich glaube nicht, dass er dadurch besser wird. Der Bügel passt dann ja immer noch nicht.

Zitat von Volker Löbner:
Der Degen ist in alter Zeit geöffnet worden.


Wie definiest Du "alte Zeit" und woher nimmst Du die Gewissheit? "Alte Zeit" ist zwar eine schöne Formulierung, aber ebenso auch eine Worthülse, denn der Degen kann ebenso gut auch vor 2 Jahren oder drei Wochen geöffnet worden sein.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang doch nur WARUM er geöffnet wurde. Und das kann auf eine notwendige zeitgenössische Reparatur zurückzuführen sein oder aber eben auch auf eine Modifikation zum Zwecke der Wertsteigerung. Dieser Zweifel ist m.E. nicht ausräumbar.


Suche ständig höhere Stufen des Roten Adlerordens, Kronenordens und Hohenzollernschen Hausordens,
sowie Steigbügel für Ulanen mit Aufnahme für Stahlrohrlanze.
22.12.08, 19:08:58

Pauker

(Mitglied)

Du meinst die Parierstange hat beidseitig, Kerben – für ein symmetrisches
Stichblatt. Immerhin wäre die Trageweise des Stichblattes in richtiger
Anwendung.

Gruß Volker

22.12.08, 19:15:33

Pauker

(Mitglied)

Zitat von Totenkopfhusar:
Zitat von Volker Löbner:

Fragt sich jetzt ob man den "Fehler" beläßt oder nochmals öffnen und umdrehen sollte.


Ich glaube nicht, dass er dadurch besser wird. Der Bügel passt dann ja immer noch nicht.

Zitat von Volker Löbner:
Der Degen ist in alter Zeit geöffnet worden.


Wie definiest Du "alte Zeit" und woher nimmst Du die Gewissheit? "Alte Zeit" ist zwar eine schöne Formulierung, aber ebenso auch eine Worthülse, denn der Degen kann ebenso gut auch vor 2 Jahren oder drei Wochen geöffnez worden sein.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang doch nur WARUM er geöffnet wurde. Und das kann auf eine notwendige zeitgenössische Reparatur zurückzuführen sein oder aber eben auch auf eine Modifikation zum Zwecke der Wertsteigerung. Dieser Zweifel ist m.E. nicht ausräumbar.


22.12.08, 19:17:24
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