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Robert Kolberg

(User)

Hallo bin neu hier mein Name ist Robert Kolberg und bin 42 Jahre alt ich lebe in Düren/NRW Brauche eure Hilfe Habe einen sehr schönen Säbel bekommen doch ich weis nichts über ihn evtl. kann mir jemand hier helfen, wofür ich mich jetzt schon mal bedanken möchte. Der Säbel ist auf beiden Seiten mit einer Gravierung die erste lautet: “Das diese Klinge ehrenhaft, fürs Recht nur aus der Scheide fährt“ die zweite lautet: “Georgi Schenk i./L. Biermann“ auf dem rücken im oberen teil der klinge ist eine Gravur die da lautet: “I.Robrecht, Hoflieferant, Berlin“ Der Griff ist in Silber gehalten, in den Augen sind 2 rote Steine. Ich hoffe daß diese Beschreibung ausreicht und mir jemand helfen kann diesen Säbel zu bestimmen, ich kann auch gerne noch weitere Fotos zu Verfügung stellen. “Besten Dank“

22.10.08, 23:42:35

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Robert,

willkommen im Forum. Dein Angebot, mehr Bilder zu zeigen, nehme ich gern an. Ich würde gern Aufnahmen vom Griffbügel sehen wollen.

Zum Säbel kann ich erstmal nur Folgendes bemerken, daß aufgrund der Parierlappenverzierungen keine Waffengattung auszumachen ist. Angehörige des Heeres haben auf den äußeren Parierlappen gekreuzte Kanonenrohre (Artillerie), gekreuzte Säbel und/oder Lanzen (Kavallerie). Gegen eine militärische Verwendung spricht, meines Erachtens, daß der "Griff in Silber gehalten" ist. Ob er wirklich silberfarben ist, oder das eventuelle Messing hell aufpoliert wurde, kann ich nicht sagen. Die Bilder geben das nicht her.
Weißmontierte Säbel kommen bei der Polizei, oder bei Vereinen etc. vor. Die Klingenätzung (keine Gravur!) verrät, daß der Säbel ein Geschenk an den Herrn Biermann darstellt. Ich erkenne zwischen den Worten/Namen Georgi und Schenk ein Komma, kann das sein? Wenn ja, haben zwei nette Menschen den Herrn Biermann damit ein Geschenk gemacht. Die Buchstaben "i./L." lesen sich "in Liebe" aus.

Vom anhängenden Portepee kann man nur den Riemen erkennen. Bitte auch hier noch Bilder nachreichen. Der Riemen ist gegenüber dem Rest der Waffe zu gut erhalten. Ich gehe von einer nachträglichen, jüngeren Bindung aus. Es scheint auch aus der Zeit nach 1918 zu stammen.

Gruß,
Thomas



23.10.08, 07:07:55

Schwertfeger

(Mitglied)

Ergänzend zu den den Ausführungen von unserem Thomas möchte ich anfügen, daß im Rheinland das Brauchtum der Schützen (Schützenvereine) sehr gepflegt wurde bzw. wird. [Stamme auch daher lachen ]
Einem Dürener brauche ich das eigentlich nicht zu erzählen. In den Vereinen wurden und werden Blankwaffen neben den Schußwaffen geführt. Daß Angehörige der Schützenvereine früher meistens auch Reservisten waren, läßt natürlich nicht auszuschließen, daß die Waffe auch bei "Wehrübungen" getragen wurde, wenn der Besitzer in entsprechendem Rang war.

Die Klingeninschrift ist wie folgt zu lesen: "Georgi und Schenk ihrem lieben Biermann".

Das Portepee dürfte aus der Zeit nach 1919 stammen, dafür sprechen die Aluminiumfäden (soweit ich das auf den Fotos erkennen kann). Leider fehlt die Griffwicklung an der Waffe.

Übrigens, weißgefaßte Gefäße bei "Löwenkopfsäbeln" wurden in der Anfangszeit auch bei einer Parteiorganisation im 3. Reich getragen (die mit dem Doppelbuchstaben).

Gruß

Schwertfeger


"Suum cuique" (Cicero: Jedem das Seine; Devise des Schwarzen Adler Ordens)
26.10.08, 11:24:39

Robert Kolberg

(User)

Lieber Thomas, Lieber Schwertfeger!

Danke für eure schnelle Antwort und Meinungen. Sende heute weitere Bilder von dem Säbel. Habe diesen mit noch 2 weiteren Säbeln bekommen einen IOD n/A und einen Österreichischen Offz. Säbel. die konnte ich schon selber durch das Forum bestimmen, des Weiteren war ein WH Offz. Dolch mit Portopee und Gehänge dabei sowie einen Portopee Österreich sowie ein Riesen Portoppe mit 2 Bommeln( sorry bin kein Fachmann) kann aber leider mit denen nichts machen etvl. gebe ich sie mal unter der Rubrik tauschen oder so rein. Ja was meint ihr zu dem Löwenkopfsäbel ist er Militärischer/Polizeilicher Natur oder so gar nur so ein Vereinskram. Ach so der Griff ist alles aus Silber und der Griff Bügel ist durchbrochen.

Danke für eure Hilfe Grüße aus Düren

Robert


27.10.08, 20:39:53

Robert Kolberg

(User)

hier noch weiter bilder

27.10.08, 20:41:43

Robert Kolberg

(User)

und noch mehr bilder


27.10.08, 20:43:35

Robert Kolberg

(User)

das warfen die letzten

27.10.08, 20:45:09

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Robert,

vielen Dank für die weiteren Bilder. Ich neige bei der Zuordnung dem von "Schwertfeger" Gesagtem zuzustimmen. Eine militärische oder polizeiliche Verwendung, im Sinne einer Dienstwaffe, würde ich verneinen. "Vereinskram" käme dem sehr nahe, obwohl das keineswegs abwertend zu sehen ist.

Der Hinweis auf den "Hoflieferanten" und dem "ges. gesch.", läßt mich vermuten, daß die Herstellung noch vor 1918, oder aber nahe um dieser Zeit herum geschehen ist. Das Design kommt mir irgendwie bekannt vor. Da der Lieferant bestimmt nicht der Hersteller war, schlage ich mal vor, nachzusehen, ob sich noch irgendwo der Hersteller verewigt hat. Schau doch bitte mal unter die Parierlappen nach. Auf der Fehlschärfe der Klinge, nahe dem Griff, sind oft entsprechende Hinweise zu finden. Ich habe da einen "Verdacht".

Jetzt noch zur Scheide, zumindestens, was ich da auf den letzten Bildern sehe. Könntest Du bitte von dieser auch noch mehr Bilder einstellen? Dann interessiert mich noch, ob die Klinge genau so lang (und breit) wie die Scheide ist. Ich möchte im Prinzip wissen, ob sie original dazu gehört, oder von einem anderen Säbel stammt.

Gruß,
Thomas

27.10.08, 22:14:20

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von Robert Kolberg:
...sowie einen Portopee Österreich sowie ein Riesen Portoppe mit 2 Bommeln...
Da habe ich mich auf dem letzten Markt mit entsprechenden Objekten sagen lassen müssen, daß man diese Teile in "Fachkreisen" "Bulleneier" nennt. Ich weiß genau was Du meinst, bin aber kein Uniform(-teile)-Kenner. Denke mal, da können die Uniformspezialisten helfen.

27.10.08, 22:22:42
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