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ulfberth

(Moderator)

Der Krieg 1848/49 aus preußischer Sicht: Moltkes Kriegsgeschichtliche Arbeiten, Berlin 1893.


www.seitengewehr.de
18.04.09, 15:42:35

limone

(Super-Moderator)

Diesen Truppenstempel der Artillerie-Brigade, gefunden auf einem Artillerie-Säbel für Berittene, hinzugefügt.

Nicht der Durchbruch bei bei der Artillerie-Stempel-Frage, aber: "Stärkt die Reihe!" freuen [Zitat P.M.].

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
24.07.09, 01:43:44

limone

(Super-Moderator)

Zitat von limone:

"Fragliche" Truppenstempel:

A.B.-P.B.N°.97 (auf Artilleriepistole M 1848)

A.B.P.B.N°160 (Dokumentiert von Frans Løvschall, leider gibt er nicht an, auf welcher Waffe sich der Stempel befindet)


Die Schleswig-Holsteinische Armee besaß zwei Pionier-Kompanien, vielleicht könnte man "B" - analog zu den schleswig-holsteinischen Kompaniebezeichnungen der Infanterie-Bataillone mit Buchstaben - als Kompanie-Nummer lesen, also:

A.B.-P.B.N°.97 = Artillerie-Brigade, 2. Pionier-Kompanie, Waffe Nr. 97

Ein Erklärungsversuch...

Grüße

Carsten



     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
04.01.10, 23:01:40

limone

(Super-Moderator)

Ergänzung der Literaturliste zum Thema:

Lütgen, A.: Feldzug der Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine im Jahre 1850, Kiel 1852, 487 S.

Darstellung der Ereignisse vom 12.07.1850 bis zum 01.04.1851 mit formationsgeschichtlichen Angaben und Ordres de Bataille.
Vielen Dank an ulfberth für den Tipp freuen !

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
11.01.10, 17:51:38

limone

(Super-Moderator)

Eine Ergänzung, die die Gliederung der Schleswig-Holsteinischen Armee (und Artillerie) Stand 31.12.1849 erhellt:

(Aus: Ein Schleswig-Holsteinischer Offizier a. D. (Hrsg.): Das Offizier-Corps der Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine in den Jahren 1848 und 1849 nebst den Anciennetäts-Listen der Generale, Stabs- und Subaltern-Offiziere, Lübeck, 1858) - vergleichbar den bekannten "Ranglisten"

Dislozierung der Artillerie:

"Artillerie-Brigade

Stab: R e n d s b u r g

I. Feld-Abtheil.: Stab R e n d s b u r g

1. 6 Pfd. Batt.: N i e n d o r f, L o c k s t e d t und S t e l l i n g
2. 6 Pfd. Batt.: H e i d e
4. 6 Pfd. Batt.: S e g e b e r g

II. Feld-Abtheil.: Stab N e u m ü n s t e r

1. 12 Pfd. Batt.: B r a m s t e d t
2. 12 Pfd. Batt.: N e u m ü n s t e r
3. 12 Pfd. Batt.: N e u m ü n s t e r

III. Feld-Abtheil.: Stab K i e l

reit. Batt.: N e u e n b r o c k
3. 6 Pfd. Batt.: K i e l
24 Pfd. Gr. Batt.: R e n d s b u r g

Festungs-Abtheil.: R e n d s b u r g, F r i e d r i c h s o r t und L a b o e [1848 auch: E c k e r n f ö r d e, (Anm.)]

Zeug- Laborat.-, Handw.- und Stall-Etat u. Unteroffiz.-Eleven-Schule R e n d s b u r g

(...)

Train-Compagnie

N o r t o r f"

wobei sich
die Fest-Art.-Abtheilung (1.-5. Fest-Komp.) in R e n d s b u r g und
die 6. Fest-Komp. in Laboe befanden.

Über dies in der "Ordre de Bataille 1848" gefunden:

eine "Sappeur-Kompagnie - Hptm. v. Krabbe".

Wieder ein Mosaiksteinchen.... freuen

Grüße

Carsten



     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
17.01.10, 16:17:21

limone

(Super-Moderator)

Zu Blankwaffen und Portepees der Schleswig-Holsteinischen Armee einige Auszüge aus dem:

Bekleidungs-Reglement für die Schleswig-Holsteinische Armee
unterzeichnet:
Schleswig, im Kriegsdepartement, den 10. December 1848. Krohn, General-Major.

"(...)
8.
Das Lederzeug für die Artillerie, Cavallerie und Infanterie ist weiß, für die Ingenieurtruppen und Jäger schwarz. (...)
13.
(...) Die zum Unterstabe gehörenden Handwerker in der Armee, als Büchsenmacher, Sattler, Beschlagschmiede u.s.w., welche in Friedenszeiten nicht uniformirt sind, tragen während des Krieges (...) Hirschfänger an schwarzer Koppel. (...)
17.
Sämmtliche Militair-Beamte tragen Degen und das Portépée. (...)
19.
Sämmtliche Offiziere tragen als Feldzeichen silberne Schärpen, in welchen an den Rändern die Schleswig-Holsteinischen Farben, roth und blau, eingewirkt sind.
Die Adjudanten tragen die Schärpen als Kennzeichen über die Schulter.
20.
(...) Die Portépée's der Artillerie- und Cavallerie-Offiziere haben ein schwarzes ledernes Band, an den Rändern und in der Mitte mit Silber eingewirkt. (...)
22.
Die Generale und Generalstabs-Offiziere tragen einen Säbel an schwarzlacklirter Koppel.
23.
Die Artillerie- und Cavallerie-Offiziere tragen den Säbel an einer weißlackirten Koppel mit gelbem Beschlag unter dem Rocke; die Cartouche mit weißem Beschlag an silbernem Bande, auf dem Blatte der Cartouche das Schleswig-Holsteinische Wappen auf einem Stern.
24.
Die Ingenieur-, Infanterie- und Jäger-Offiziere tragen den Füsiliersäbel, die Ingenieur- und Jäger-Offiziere an schwarzer Koppel und die Ingenieur-Offiziere an weißer Koppel unter dem Rocke. - Die Ingenieur-Offiziere und die Offiziere des Zeug-Etats tragen wie bisher im täglichen Dienst einen Dolch. (...)
25.
(...) Die Sättel der Artillerie- und Cavallerie-Offizier müssen so eingerichtet sein, daß vorne die Pistolenhalfter (...) angebracht werden können. (...)
29.
(...) Der Feldwebel, Wachtmeister, der Portepee-Fähnrich, Stabshautboisten und Stabstrompeter haben ferner als Auszeichnung das Portépée (...)"

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
20.01.10, 21:38:23

limone

(Super-Moderator)

In der Literaturliste (weiter oben im Thema) ergänzt:

v. Bonin: Leitfaden beim Unterricht des Infanteristen der Schleswig-Holsteinischen Armee, Schleswig, 1849.

Grüße

Carsten




     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
20.01.10, 22:22:54

limone

(Super-Moderator)

Was man so alles lesen kann...
(Kleiner Exkurs eines Artillerie-Interessierten) Pause


"Raketenartillerie: Erprobung und Projekte

(...)
Unterdessen liefen die Erprobungen der Raketen Lukaszys wegen zu geringer Treffsicherheit wenig zufriedenstellend. Auch eine weitere Versuchsreihe im Dezember 1850 ergab nicht die vertraglich zugesicherten Eigenschaften der Waffe. Dennoch wurde nach Lukaszys Abschied im Januar 1851 die Herstellung von 200 dieser Raketen angeordnet.
(Landesarchiv Schleswig-Holstein (LAS) Abt. 22 (Herzogliches (Augustenburgisches) Hausarchiv) Nr. III E b 10, Protocoll der Versuche am 24. December 1850 sowie ebd., Schreiben des Kommandos der Artilleriebrigade, 1. Januar 1851.)

Obwohl zu dieser Zeit alle Zeichen auf ein baldiges Ende des schleswig-holsteinischen Staatswesens hinwiesen, plante des Ministerialdepartement die Aufstellung einer Raketenbatterie nach dem System von Lukaszy. Sowohl die Geschosse als auch die nötigen Munitionswagen sollten dafür hergestellt werden.
(LAS Abt. 22 Nr. III E b 10, Meldung des Majors v. Lindemann an die Artilleriebrigade, 20. Januar 1851.)

Der Aufstellung der Batterie kam aber dann die Auflösung der gesamten Schleswig-Holsteinischen Armee zuvor.
(...)
Während des Krieges setzten lediglich die Dänen ihre reaktivierte Raketenwaffe ein..."

(Jan Schlürmann: Die Schleswig-Holsteinische Armee 1848-1851, Tönning 2004, S. 524 ff.)



Bei A. Lütgen: Feldzug der Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine im Jahre 1850, Kiel 1852 findet sich jedoch auf S. 317 f. eine Raketen-Batterie in der Truppeneinteilung für den Angriff auf Friedrichstadt am 29. September 1850 sowie der Satz:

"Die Schlesw.-Holst. Raketen-Batterie richtete ihr Feuer von den rechts des Eider-Deichs gelegenen Wiesen ebenfalls dorthin, sie schoß aber so unsicher,daß das Werfen bald eingestellt wurde."
(Siehe Fotos der Textauszüge im Anhang.)



Nach Schlürmann hatte die Schleswig-Holsteinische Armee Anfang 1849 erste Versuche mit "Kanonen-Raketen" (Brandraketen nach dem System Petersen), die aus 12-pfd. Feldgeschützen verschossen wurden, unternommen.

Im Juni/Juli 1849 unternahm die Artilleriebrigade Versuche mit Sprengraketen, eine Erfindung des Pyrotechikers Abel.

Beide Versuchsreihen wurden ergebnislos abgebrochen. Erst als sich im Herbst 1850 erneut Raketen-Konstrukteure meldeten, wurde am 29. September mit dem Pyrotechniker Lukaszy ein Vertrag über die Erprobung seiner Raketen geschlossen.
(LAS Abt. 22 Nr. III E b 8, Schreiben des Ministerialdepartements des Krieges, 29. September 1850.)


Lütgen folgend, war genau an diesem Tag die Schlesw.-Holst. Raketen-Batterie vor Friedrichstadt im Einsatz...


Grüße

Carsten Pause




     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
28.04.10, 01:02:21

limone

(Super-Moderator)

Kleiner Exkurs eines Artillerie-Interessierten /2 Pause

"Inzwischen konnte das Zeug-Etat am 10. Januar [1851 - Anm.] der Artillerie-Brigade melden, daß Lukaszy Mitteilungen zur zur Herstellung der Raketen gemacht habe und daß daher seiner Entlassung nichts im Wege stünde, damit könne jetzt die Raketenproduktion in eigener Verantwortung des Laboratoriums fortgesetzt werden.(...)

Parallel dazu liefen wohl die Vorbereitungen für die Aufstellung einer Raketenbatterie, da auch die Herstellung für die erforderlichen Munitionsfahrzeuge hierfür bereits in Auftrag gegeben wurde. Hierbei scheinen Schwierigkeiten aufgetreten zu sein, da der Verantwortliche am 20 Januar meldete, die erforderlichen Zeichnungen seien dem Feuerweks-Meister Lukaszy auf dessen Verlangen vor einigen Tagen wieder ausgehändigt worden.
(Meldung des Majors v. Lindemann an die Artilleriebrigade, 20. Januar 1851.)

Mit dieser letzten Meldung endet die Entwicklung von Raketen in Schleswig-Holstein; zur Indienststellung einer Raketenbatterie ist es nicht mehr gekommen, da ab Januar 1851 auf Druck Österreichs und Preußens unter dem Eindruck der der durch österreichische Truppen durchgeführten Bundesexecution die schleswig-holsteinische Armee aufgelöst wurde."

(Hans-Dierk Fricke: Geschichte der Kriegsraketen und der Raketenartillerie im 19. Jahrhundert, Bonn 2000, S. 283)


Grüße

Carsten ...


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
03.05.10, 23:01:31

genkideskan

(verstorben)

Hatten die Schleswig Holsteiner nicht auch Pontoniere ?



12.06.10, 20:30:15
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