Hallo Thomas,
danke, dass Du Dich mit meiner Frage beschäftigt hast!
Gehen wir zunächst einmal von dem aus, was wir zu wissen glauben und von dem, was wir sehen:
1. Eine Jagdplaute, deren Design grob in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts weist, also eine jagdliche, "nicht-militärische" Griffwaffe.
2. Eine 3,7 cm breite (!) Klinge, mit einem oberen schmalen Zug, der bis zum Ort reicht. Klinge und Gefäß scheinen aus der selben Zeit zu stammen und zusammenzugehören, die Verwendung der Klinge einer militärischen Waffe mag vielleicht auch auch möglich sein, (die nordhessischen Herrscher sind für ihre Sparsamkeit bekannt) die Klingenbreite spricht wohl eher dagegen.
3. Das Signet "FL" auf beiden Klingenseiten, das dem Signet, das sich auf einem Infanteriesäbel findet, bis aufs Detail gleicht. Dieser Infanteriesäbel ist wohl
Friedrich II.,
Landgraf von Hessen-Kassel 1760-1785 zuzuordnen (Stichwort zur Person von FII: "
Soldatenhandel").
4. Das Signet auf der Jagdplaute weist auf ihre Verwendung im Zivilstaat - jagdlicher Bereich hin. Über die militärische Verwendung von Plauten ist mir nichts bekannt.
5. Über dem Signet findet sich bei der Plaute ein Fürstenhut, beim Säbel eine Fürstenkrone.
So weit, so gut.
Die Frage ist, was das bedeutet.
Da sich die Signets nahezu gleichen, gehe ich zunächst bei der Herkunft der Plaute auch von Hessen aus.
Was Du über Rangkronen gelesen hast, bleibt leider in der Substanz vage:
"Hüte" nicht bei regierenden Fürsten, manchmal aber doch,
vielleicht bei Erbprinzen oder Nebenlinien...
Dies alles gibt es im
Haus Hessen.
Genau an dieser Stelle hänge ich gedanklich fest und
würde mich sehr über einen Hinweis freuen, in welcher Richtung ich "weiterstochern" sollte.
Grüße
Carsten