B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
Autor Nachricht

pdgdolch

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:

Nur zur Erinnerung: Es geht nicht nur darum, die Waffe einem bestimmten Mann zuordnen zu können, sondern auch einen Überblick zu haben, wie viel Stücke bei einer bestimmten Formation waren. Jede Ersatzlieferung hätte dann Probleme bereitet. Nr. 888 bei der 1, 889 bei der 12 Kompagnie ...


Dem muss und will ich mich auch anschließen, danke noch mal.

Es wäre nur zu schön eine einfache und plausible Erklärung für die hohe Waffennummern zu haben, ohne wieder Böses denken zu müssen

Gruß Peter

04.12.13, 15:31:16

joehau

(Mitglied)

Damit nicht immer hin und her geklickt werden muss,
stelle ich das fragliche Stueck von Reibert hier mit
seiner Genehmigung ein.


Bilder: Sammlung Reibert

06.12.13, 18:43:22

joehau

(Mitglied)

Ich finde die Erklaerung, dass in manchen Einheiten ( anscheinend insbesondere beim 22. IR )
die Seitenwaffen bataillonsweise durchnumeriert wurden,
gar nicht so abwegig.

Da haben wir noch eins, von Blacky21:

M52 P.D.Lüneschloß
FW 55
22.R.7.701

Ich zieh das Bild gleich mal hier herueber, bleibt ja im Forum.
http://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=2215&

07.12.13, 22:52:33

ulfberth

(Moderator)

Wäre der Stempel ohne Kompagnie-Nummer geschlagen, könnte man dem durchaus zustimmen. Dann wäre nur noch die Frage offen, ob es sich hier um eine Durchnumerierung innerhalb des Regiments oder des Bataillons handeln würde.

Durch die geschlagene Kompagnie-Nummern scheiden diese Möglichkeit aber aus.

Die Deutung der Stempels könnten eher im Bereich des Ersatzwesens liegen.

Möglicherweise handelt es sich dabei um Waffen für Mannschaften, welche dem Ersatz-Bataillon zur Ausbildung zugestellt und danach zusammen mit diesen an das Regiment überführt werden sollten.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
08.12.13, 00:22:32

joehau

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:
Wäre der Stempel ohne Kompagnie-Nummer
geschlagen, könnte man dem durchaus zustimmen...


Du meinst bei einer Durchnumerierung auf Bataillons-
bzw. Regimentsebene wäre das Schlagen der Compagnie Nr.
überflüssig und scheidet deshalb als Möglichkeit aus.

Hier zeige ich mal ein Artillerie-Faschinenmesser M/49 einer
6-pfünder Batterie, bei dem die hohe Nummer hinter dem A.des
Feldartillerie-Regiments steht und zusätzlich noch eine
niedrige Waffennummer am Ende. Bei diesem Stempel sind gleich
mehrere Angaben überflüssig.

Vielleicht bringt die Auflösung dieses Stempels mehr Licht in
das Dunkel der Struktur der Truppenstempel aus der Zeit um 1850
mit den hohen Stücknummern.


23.12.13, 00:23:19

ulfberth

(Moderator)

Herzlichen Dank für das Zeigen dieses interessanten Stempels.

3:A.714 (ohne Punkt)
3.1.6pfündige 19.

Es fällt auf, daß zwischen der "3" und dem "A" sich kein Punkt, sondern ein "Doppelpunkt" befindet. Wobei hingegen die „714“ nach dem nachfolgenden "A" (mit Punkt!) ohne Punkt beendet wurde. Hinzu kommt, daß sich der zweizeilige Stempel ohne jegliche Löschung auf Waffe und Scheide befindet.

Bei dem oberen (vorderen) Stempel könnte es sich durchaus um einen Depotstempel für das 3. Artillerie-Regiment handeln. Das Fehlen einer Abteilung oder Batterie würde ebenfalls dafür sprechen.

Für dieses Regiment steht auch der zweite Stempel: 3. Artillerie-Regiment, 1. 6pfünder Batterie, Waffe 19.

Eine Erklärung, warum beide Stempel gleichberechtigt nebeneinander vorkommen, bleibt vermutlich spekulativ. Ein Grund kann darin bestehen, daß eine Verwechselung nicht möglich war.


Nachfolgend einmal die Formationsgeschichte des Regiments aus Bredow/Wedel.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
25.12.13, 00:10:57

ulfberth

(Moderator)

Zumindest nach der Quellenlage lassen sich bisher diese hohen Waffennummern in Verbindung mit einer Kompagnienummer nicht erklären. Die Landwehr Zeughäuser werden, da es sich nicht um Waffen der Landwehr handelte, nachfolgend nicht näher behandelt. Dies um so mehr, als bei der Infanterie, Kavallerie sowie der Artillerie die Artillerie-Depots benannt werden.

Nachfolgend einmal zeitnahe Erlasse:


K.-M. v. 3. Aug. 1851: Etatsmäßige Vorräte. Die Garde und Linien-Infanterie ist für den vollen Friedens-Etat mit kriegsbrauchbaren Waffen versehen, der Mehrbedarf für die Kriegs-Augmentation wird in den, den Truppen bekannten Waffen-Depots asserviert, aus denen er eintretenden Falls sogleich zu empfangen ist.

… Für ein Bat. der Linie 400 Gewehre, 400 Infant.-Seitengewehre, 7 Trainsoldatensäbel.


K.-M. v. 1. Nov. 1854: Der Ersatz-Truppen. Die für die erste Ausrüstung der Ersatz-Bataillone erforderlichen Gewehre und Seitengewehre werden in den, den den General-Kommandos näher bezeichneten Artillerie-Depots bereit gehalten und zwar
… Für jedes der Ersatz-Bataillone der Provincial-Armee-Corps: 882 Infanterie-Gewehre, 913 Infant.-Seitengewehre *.
* Die von der Etatszahl 979 fehlenden Gewehre, so wie 97 Seitengewehre kommen von den betreffenden combinierten Reserve-Bataillone zur Abgabe.


Kr.-M 18. Nov. 1857: Die Abgabe der Gewehre von Seiten der Truppen an die Depots … müssen dieselben Gewehre, welche empfangen waren [Kriegsstand / höhere Etatstärke] wieder abgegeben werden, indem die den Truppen verbleibende Gewehre stets die niedrigsten Nummer führen sollen.



www.seitengewehr.de
27.12.13, 00:05:17

Leroux

(User)

Die Verluste des Regiments waren 1866 und 1870/71 überschaubar.

21.07.14, 16:53:31
Gehe zu:
Benutzer in diesem Thema
Es lesen 1 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder