Ich gebe Thomas recht, diese Waffen hatten keinen Nutzen im Sinne von Kampfwert. Und so ein Befehshaber-Stab ist ja eh keine Waffe, eher so etwas wie ein Marschallstab. Prinzipiell waren fein gearbeitete Kombinationswaffen eher für die Kunst- und Wunderkammern der Fürsten gedacht, die ja in der damaligen Zeit recht gerne Kuriositäten sammelten. Und nett anzusehen sind diese Sachen auch heute noch. Wenn ich zum Beispiel an die herrlich verbeinten Schieß-Beile denke. Handwerklich vom Feinsten.
Etwas anders sieht die Sache aus bei solchen Kombinationswaffen wie den Schieß-Hirschfängern. Diese wurden wohl schon ihrer Bestimmung gemäß benutzt. Ähnlich die schießenden Enter-Messer o.ä..
Und dann haben wir noch die Teile, die auf den ersten Blick als Kuriositäten zu erkennen sind: Schießendes Besteck, schießende Schlüssel, etc. Auch hier sind wir wieder bei den Kunst- und Wunderkammern.
Ich denke auch, daß solche Teile zumeist als Präsente verschenkt wurden. Denn: Was schenkt man einem Fürsten, der ja schon alles hat? Irgendwas ausgefallenes! Einen Streitkolben mit Stilett zum Beispiel...
Und ganz ehrlich, ich würde mich auch über so ein Gerät freuen, besonders aus dem 16. Jhd...
Und noch eine kleine Anmerkung: Bei einem Sforza ist es ein Stilett, bei einem Borgia wäre wahrscheinlich eine Giftampulle verwendet worden. So waren sie halt damals im Italien der Renaissance. Immer Dolch oder Gift zur Hand!
Grüße vom Ulanen