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Infanterie-Seitengewehr U/M Hessen

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12.01.10, 15:28:16

Kemira

Hallo, hier ein weiteres FM bei dem ich Fragen zu den Stempeln habe. Das Parierstück wurde mal ergänzt und dadurch ist der komplette Stempel leider nicht mehr vorhanden. Erkennbar ist noch A.3.47. Die Klinge hat den Hersteller KNECHT und auf der anderen Seite SOLINGEN und den hessischen Löwen.
Das Mundblech trägt den Stempel 11.A.5.21 und auf der Oberseite 2 Kronen mit Buchstaben.
Nach dem hessischen Stempel zu urteilen dürfte das UM in Hessen auch dort eingesetzt gewesen sein. Ob die Scheide dazugehört (aus Hessen stammt) kann ich nicht beurteilen. Habe leider keine Info über hessische Truppenstempel, wer kann mir hier helfen.

Danke und Gruß

Karl-Heinz
12.01.10, 15:43:27

limone

Hallo Karl-Heinz,

zu "11.A." schau mal hier:

1. Kurhessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 11

Der Löwen-Stempel auf der Klinge deutet nach Hessen-Darmstadt.

Falls Du es loswerden willst, denk' an mich! :)

Grüße

Carsten
17.11.11, 23:52:57

limone

geändert von: limone - 18.11.11, 03:32:20

Hallo Karl-Heinz,

aus gegebenem Anlass einmal querbeet durch die Beiträge im Forum:

Es könnte sein, dass dieses Seitengewehr U/M ein umgearbeiteter "Infanteriesäbel für Mannschaften 1826 nach französischem Modell" (Hessen-Darmstadt) ist. In diesem Beitrag findest Du einen solchen Infanteriesäbel mit Löwenstempel und Hersteller "P. Knecht" auf der Klinge zum Vergleich.

Diese Infanteriesäbel (besonders geeignet für das "Sabrage-Ritual" - aber erst ab 18 und nur in privater Atmosphäre ;) ), wurden von 1826 bis 1868 in Hessen-Darmstadt getragen, Preußen führte ab 1864 die Seitengewehre U/M, also den "Umbau" dieser Säbel, Typ: frz. Briquet, ein.

Die Scheide ist preußisch gestempelt (Kurhessen wurde 1866 annektiert, aus dem kurhessischen Artillerie-Regiment wurde nun das preußische FeldArtRgt. Nr. 11, Standort nach wie vor in der Artillerie-Kaserne der ehem. kurhessischen Residenzstadt Cassel).

Der Umbau von Briquet zu U/M war eine aus Sparsamkeit geborene Verstümmelung eines gelungenen Designs. Schade nicht nur aus ästhetischer Sicht:
Wer will schon mit einem U/M sabrieren???? Und mit einem Extra-U/M wäre der Versuch wahrscheinlich tödlich...

Mehr vermag ich über Dein U/M nicht zu sagen, vielleicht weiß noch jemand Näheres über die Verwendung von U/M's in Hessen-Darmstadt...?


Grüße

Carsten

 
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